Parkinson-Komplexbehandlung macht Betroffene wieder beweglicher

Zu den Kernkompetenzen der AMEOS Klinik für Neurologie in Ueckermünde gehört seit vielen Jahren die erfolgreiche Behandlung der Krankheit Parkinson. 

Das zehnköpfige Ärzteteam um Chefarzt Thomas Krüger hat die medizinischen Entwicklungen und Innovationen auf dem Gebiet der Krankheit Parkinson seit vielen Jahren genau im Blick. Zählt die erfolgreiche Behandlung dieser am häufigsten auftretenden neurodegenerativen Erkrankung des zentralen Nervensystems doch zu den Kernkompetenzen der Klinik. „So haben wir vor allem mit unserer zwei- bis dreiwöchigen Parkinson-Komplexbehandlung bei uns in der Klinik sehr gute Erfahrungen gemacht“, berichtet der Chefarzt. 

Parkinson – Was ist das?

Bei von Parkinson betroffenen Patienten, sie sind oft älter, liegt ein Mangel des Nervenbotenstoffs Dopamin vor. Gemeinsam mit anderen Botenstoffen ist er an der Bewegungssteuerung des menschlichen Körpers beteiligt, erklärt der Mediziner. Ist also zu wenig Dopamin vorhanden, ist die Bewegung des Patienten gestört. Muskeln werden steif. Im Anfangsstadium sprechen Neurologen in diesem Zusammenhang von der sogenannten Morgensteifigkeit. „Alles tut weh, wenn man aus dem Bett steigt.“ Zudem wird das Gesicht eines Parkinson-Patienten ernst und ausdruckslos. Auch sein Gangbild verändert sich mit der Zeit. Er bewegt sich kleinschrittig. „Zu einem weiteren Symptom zählt das bekannte Muskelzittern“, erklärt der Chefarzt. „Ein sogenannter Tremor entwickelt sich.“ Aber auch Geschmacksstörungen oder Störungen des Geruchssinns können früh auf die Krankheit Parkinson hinweisen. „Ebenso leiden Betroffene unter anderem bereits vor dem Auftreten von motorischen Störungen an Schlafstörungen“, so Thomas Krüger. „Treten solche Symptome auf, sollte ein Neurologe aufgesucht werden“, empfiehlt er.  Ebenso kann sich wegen des Dopaminmangels eine begleitende Depression   entwickeln. Auch Schwindel und Gedächtnislücken gehören zum Krankheitsbild. „Am meisten belastet fühlen sich die Patienten jedoch von der fehlenden Mobilität. Ein Grund, der Parkinson zu einer Krankheit der gesamten Familie macht. Denn die Betroffenen sind im Alltag oft auf Hilfe angewiesen“, weiß Thomas Krüger.

Dennoch hat der Neurologe eine gute Nachricht für Betroffene und deren Angehörige: „Parkinson ist zwar nicht heilbar, aber es gibt eine Menge Möglichkeiten, um die Krankheit sehr gut zu behandeln. Mit Tabletten beispielsweise oder mit Pflastern, die den Dopaminspiegel über die Haut erhöhen.“ Darüber hinaus bietet die Klinik für Neurologie betroffenen Patienten, wie einleitend erwähnt, eine zwei- bis dreiwöchige Komplexbehandlung an. Sie verfolgt unter anderem das Ziel, den Patienten mit seinen ganz individuellen Bedürfnissen wieder beweglicher zu machen und den Pflegebedarf zu reduzieren, erklärt Thomas Krüger. Diese Behandlung besteht aus Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und einem kognitivem Training. Aber auch ein Schluck-
therapeut und der soziale Dienst der Klinik sitzen mit im Boot. Hier ziehen also Ärzte, Pflegepersonal und Therapeuten an einem Strang. „Wir alle tauschen uns regelmäßig in Teambesprechungen aus, um für den Patienten die beste Behandlung zu erreichen“, erklärt der Chefarzt. „Zudem steht unser Experten-Team auch für Fragen des Patienten und seiner Angehörigen zur Verfügung“. Der Erfolg der Behandlung spricht für sich, freut sich der Mediziner, der schon oft miterleben durfte, wie sich Patienten mit Hilfe seines Teams wieder mehr Beweglichkeit erkämpft haben. Auch nach der Komplexbehandlung werden die Betroffenen nicht allein gelassen. „Wir arbeiten eng mit dem hiesigen Ärztenetz HaffNet zusammen, das eine ambulante Weiterbehandlung koordiniert.“ Sowohl der Hausarzt als auch der behandelnde Neurologe des Parkinson-Patienten können den Betroffenen zur Komplexbehandlung in die Klinik überweisen, erklärt Thomas Krüger den üblichen Weg. 

13. Ueckermünder Parkinson-Treffen

Am Samstag, 8. Juni 2024, findet von 10 bis 14.30 Uhr im AMEOS Klinikum Ueckermünde (Therapie-Zentrum Haus 4) das 13. Ueckermünder Parkinson-Treffen statt. „Wie schon in den Vorjahren wollen wir Patienten mit Vorträgen und praktischen Tipps wichtige Informationen rund um ihre Erkrankung geben“, so Thomas Krüger. Er selbst wird in diesem Jahr zum Thema „Hautprobleme bei Parkinsonpatienten“ berichten und Dr. med. Matthias Löhle von der Unimedizin Rostock referiert zu „Parkin-
son und Schmerz“. Auch Workshops wird es wieder geben. Karin Glause spricht außerdem zur Situation der Selbsthilfegruppen. 

Kurzentschlossene können sich noch bis zum 3. Juni für die beliebte Veranstaltung anmelden (Kontakt: Tel. 039771 41 609). Teilen Sie der Klinik für Neurologie bitte mit, ob Sie mit dem Zug anreisen. Denn es wird ein Shuttle-Service vom und zum Bahnhof eingerichtet.

Ebenso verweist Thomas Krüger auf zwei Selbsthilfegruppen in der Umgebung, an die sich Betroffene und ihre Angehörigen wenden können:

Parkinson-Regionalgruppe SHG
Torgelow, Ansprechpartner
Dieter Kase,
Tel. 039779 20103

Parkinsonselbsthilfegruppe
Anklam, Ansprechpartnerin Andrea Adomeit,
Tel. 03971 2639118

Text: U. Hertzfeldt         Fotos: Adobe Stock (1) / AMEOS (1)

Chefarzt Thomas Krüger

 

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