Der 4. Ökumenische Kirchentag Vorpommern in Pasewalk wurde mit einem Gottesdienst auf dem Marktplatz eröffnet. Foto: PEK / Sebastian Kühl

Mehr als 2000 Teilnehmende beim Ökumenischen Kirchentag in Pasewalk

Rund 2000 Menschen feierten in Pasewalk am Sonnabend, 1. Juli, unter dem Motto „Vor dir eine Tür“ den 4. Ökumenischen Kirchentag Vorpommern (ÖKT). Christen der verschiedenen Konfessionen aus Pommern und aller Welt, unter anderem aus Südafrika, Tansania, aus den USA, beteiligten sich an Gottesdiensten und Foren. Erkennbarer Schwerpunkt war die deutsch-polnische Nachbar- und Partnerschaft: An den Gottesdiensten, die zweisprachig stattfanden, waren polnische Geistliche beteiligt, die polnische Band Arka Noego (Arche Noah) begeisterte mit ihrem Bühnenprogramm.
Den Abschlussgottesdienst um 16 Uhr auf dem zentral gelegenen Pasewalker Markt, der simultan in Gebärdensprache übersetzt wurde, hielten Izabela und Slawomir Sikora, Pastorin und Pastor aus Stettin, gemeinsam mit Sprengelbischof Tilman Jeremias und dem katholischen Pfarrer Marek Malesa, Schülerinnen aus Löcknitz spielten eine Szene.

Vielfältiges Programm in der Altstadt
Begonnen hatte der Tag um 9.30 Uhr mit dem Morgenkonzert der Posaunenchöre und dem Eröffnungsgottesdienst um 10 Uhr auf dem Marktplatz. Im Anschluss starteten in der gesamten Pasewalker Altstadt zahlreiche Kirchentagsveranstaltungen: So gab es ein Bugenhagenmusical, Ausstellungen, Podiumsgespräche zum deutsch-polnischen Verhältnis, zur Ökumene und zum Thema Frieden, Kirchenkabarett, Führungen durch Pasewalk sowie ein umfangreiches Kinderprogramm. Auf dem „Markt der Möglichkeiten“ präsentierten sich 46 kirchliche und diakonische Gruppen und Einrichtungen. Veranstaltungsorte waren neben dem Markplatz vor allem die Kirchen der Stadt, aber beispielsweise auch das Kulturforum Historisches U, das Standesamt oder das Oskar-Picht-Gymnasium.

Positive Bilanz aller Beteiligten
Zum Abschluss des ÖKT zogen Vertreterinnen und Vertreter der Aktiven vor Ort, der Steuerungsgruppe sowie der beteiligten Gemeinden ein positives Fazit. „Die Zusammenarbeit mit der Stadt Pasewalk war völlig unkompliziert und entgegenkommend. Wir haben uns hier sehr willkommen gefühlt“, sagt Gerrit Marx von der Ökumenischen Arbeitsstelle im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis. Zudem herrschte während des gesamten Tages ein Kommen und Gehen auf dem Markt und zwischen den einzelnen Veranstaltungsorten. Freiwillige teilten 1.500 Suppen aus. „52 deutsche und polnische Jugendlichen haben ab 7 Uhr morgens hier aufgebaut und den ganzen Tag für einen reibungslosen Ablauf gesorgt“, lobt Gerrit Marx. „Das große Engagement der Jugendlichen ist für mich eines der Highlights des Kirchentags, ohne ihre Unterstützung beim Auf- und Abbau, an den Ständen, an der Information, bei der Essensausgabe und überall wo Hilfe gebraucht wurde, wäre es gar nicht gegangen“, ist Gerrit Marx begeistert. Daniel Maronde von der pommerschen Jugendvertretung ergänzt: „Es war vor allem für viele der jüngeren Jugendlichen eine besondere Erfahrung beim ÖKT in die Kirchentagsatmosphäre reinzuschnuppern. So haben sie vielleicht auch Lust bekommen, am nächsten Deutschen Evangelischen Kirchentag teilzunehmen.“

Zentrale Lage in Europa
Tobias Sarx, Propst im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis, schloss sich der guten Bilanz an: „Hier in Pasewalk so zahlreiche Menschen aus vielen Regionen zu erleben, ins Gespräch zu kommen und zu spüren, wie uns der Glaube verbindet, das hat mich an diesem Kirchentag begeistert.“ Bischof Tilman Jeremias betonte mit Blick auf den Charakter des ÖKT als deutsch-polnisches Fest und auf die europäische Metropolregion Stettin die zentrale Lage des pommerschen Kirchenkreises und des Austragungsorts: Pasewalk befinde sich nicht am Rand, sondern liege mitten im Zentrum Europas, so der Bischof.

5. Ökumenischer Kirchentag findet 2026 statt
Das Motto des Kirchentags „Vor dir eine Tür“ nahm Bezug auf das biblische Wort „Jesus Christus spricht: Siehe, ich habe vor dir eine Tür aufgetan, und niemand kann sie schließen“ (Offb. 3,8). Der ÖKT wurde gemeinsam vom Erzbistum Berlin, von der Neuapostolischen Kirche, der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen im Sprengel Mecklenburg und Pommern (ACK-MV) sowie vom Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis (PEK) getragen. Die vorigen drei ökumenischen Kirchentage fanden in Greifswald (2011 und 2017) sowie in Stralsund (2014) statt. „Ich bin glücklich darüber, wie gut der rundum gelungene vierte Ökumenische Kirchentag Vorpommern angenommen wurde“, sagt Gerrit Marx. „Es gab viele tolle Begegnungen und Gespräche.“ Dankbar für den Erfolg und die stärkenden Erfahrungen dieses Kirchentags gehe er fest davon aus, dass es einen fünften Ökumenischen Kirchentag geben werde, der voraussichtlich 2026 stattfindet. Ein Austragungsort stehe aber noch nicht fest.

Text: PM Pommerscher Evangelischer Kirchenkreis           Foto: PEK / Sebastian Kühl

ANZEIGE