Ueckermünder diskutieren über die Zukunft ihrer Stadt

„Ueckermünde bewegt“ war einer von vielen Vorschlägen, die beim ersten Ueckermünder Altstadt Stammtisch am Donnerstagabend (23. Februar) in die Runde geworfen wurden, und „Ueckermünde bewegt“ spiegelt wunderbar die Stimmung des Altstadt Stammtisches wieder, denn die zahlreichen Gäste bewegte viel. Mehr als einhundert Gäste hatten sich im Kulturspeicher eingefunden, darunter auch viele Händler, Gewerbetreibende und Hauseigentümer aus der Innenstadt. Bürgermeister Jürgen Kliewe war begeistert von der großen Resonanz und führte die Runde mit einer Darstellung der aktuellen Situation ein. Dazu gehören mehr als 30 zurzeit betriebene Handelsgeschäfte, mehr als 50 Dienstleister in Ladengeschäften, rund 20 Gastronomen, aber auch ein aktueller Leerstand in mehr als 20 Gewerbeobjekten.

Ziel des Altstadt-Stammtisches war es, gemeinsam mit den Ueckermündern Ideen für die Belebung der Innenstadt zu sammeln und zu hören, was sich die Einwohner und Akteure aus Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistungssektor für ihre Stadt vorstellen. Dafür wurden die Gäste in vier kleine Stammtische aufgeteilt, an denen die Themen Vermarktung, Einzelhandel, Veranstaltungen und Kultur sowie die Außenwirkung der Altstadt heiß diskutiert werden konnten.

Zu den Vorschlägen des Stammtisches Vermarktung zählten die Nutzung der leerstehenden Gewerbeeinheiten für die Bewerbung von Angeboten des Seebades, wie Restaurants, Kino, Hotels oder Immobilienangebote aber auch die Präsentation von Kunstaustellungen in den Räumen. Man könnte sich auch die gemeinsame Darstellung der Angebote auf einer Internetseite vorstellen oder eine themenbasierte Vermarktung, wie das Seebad Ueckermünde als Hochzeitsstadt oder unter dem Motto „Darf ich bitten!“. Darüber hinaus wurde die gemeinsame überregionale Werbung gewünscht und weitere Coupon- und Rabattaktionen für die Konsumenten. Ebenfalls zur Sprache kam der Wunsch nach Social Media Auftritten der Stadt Ueckermünde.

Der Stammtisch Einzelhandel diskutierte über fehlende Angebote, Ladenkonzepte, die zu Ueckermünde passen, sowie Fördermöglichkeiten. Im Ergebnis fehlen in Ueckermünde Angebote wie Kindermode, Brautmode, Dekoläden, aber auch ein Regionalwarenladen mit Produkten der umliegenden Höfe wurde gewünscht. Gastronomisch konnten sich die Stammtischteilnehmer vegetarische Angebote, Sushi und Burger sowie ein von der GWW betriebenes Behindertencafé mit Hofladen vorstellen, aber auch die Jugendlichen benötigen Anlaufpunkte. Ladenkonzepte wie Popup Store oder Berufsschulangebote im eLearning wären ebenso denkbar.

Am Stammtisch Kultur entwickelten die Teilnehmer Ideen, wie ein Kaffeefahrrad und Eiswagen im Ueckerpark, eine Lichtershow und Musikmeile im Winter, ein Freiluftkino oder die bessere Darstellung von Sehenswürdigkeiten per App und QR-Code. Auch ein Poetry Slam und Projekte mit Schülern sowie die Belebung des Schweinemarktes wurden gewünscht.

Am Stammtisch Außenwirkung wurde kontrovers über die Verkehrsführung in der Altstadt diskutiert. Viele der Teilnehmer können sich eine temporäre Schließung der Innenstadt vorstellen, um Raum für Außengastronomie zu schaffen. Beim Thema Sauberkeit wurde eine gemeinsame Organisation der Reinigung sowie mehr Hundetoiletten gewünscht, aber auch die Eigenverantwortung der Hauseigentümer, die Fassaden sauber zu halten, wurde angesprochen.

Der Stammtischabend hat den Organisatoren und Teilnehmern gezeigt, wie wichtig diese gemeinsame Ideenfindung ist. Der Raum war gefüllt mit Menschen, die Lust haben im Seebad Ueckermünde etwas zu bewegen und die Unterstützung der Gemeinschaft dafür zu nutzen. Die Ergebnisse des ersten Altstadt Stammtisches werden von der Stadtverwaltung zusammenfassend veröffentlicht. Der Stammtisch soll in Zukunft vierteljährlich stattfinden. Bei der nächsten Veranstaltung will man sich ein Thema gesondert vornehmen und konkrete Maßnahmen diskutieren.

Text/Foto: PM Stadt Ueckermünde

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