Ukranen begeistern wieder zahlreiche Schulklassen

Nach 2 schweren Coronajahren haben die Torgelower Ukranen 2022 in einer gemeinsamen Kraftanstrengung einen guten Neustart geschafft. Bester Beleg ist ein starker Zuwachs an historischen und handwerklichen Projektwochen mit Schulklassen und Jugendgruppen aus mehreren Bundesländern. Diese Jugendarbeit mit dem Ziel der Geschichtsvermittlung steht im Zentrum der Arbeit und der Satzung des Vereins. Die Befragung dieser Gruppen ergab eine hohe Zufriedenheit mit der Arbeit – 96% bewerten diese mit Note 1 und 2. 

Besonders die Programme “Handwerk in der Slawenzeit” im Freilichtmuseum Ukranenland sowie “Alltag im Hochmittelalter” im Castrum Turglowe trugen zu diesen positiven Einschätzungen unserer Gäste bei. 

Durch die stabile Entwicklung der Finanzen (circa 80% der Vorcoronazeit) konnte der Verein auch die personelle Situation verbessern. So waren in der Saison 19 Mitarbeiter sozialversicherungspflichtig angestellt, weitere 18 kamen als Ehrenamtliche und Freiberufler hinzu. Dabei waren auch einige neue Mitarbeiter aller Altersgruppen. 

„Unser Dank gilt allen Aktiven und Unterstützern aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Besonders dankbar sind wir für die trotz Krise fortwährende Unterstützung durch die Stadt Torgelow und den Landkreis Vorpommern – Greifswald, sowie für weitere Mittel aus öffentlicher Hand zu verschiedenen Teilprojekten, wie zum Beispiel Kauf und Installation des Toilettencontainers”, sagt Ukranenchef Wolfgang Schubert.

In den Freilichtmuseen und in der historischen Werft wurden verschiedene Arbeiten, wie zum Beispiel Reparatur von Dächern und Siedlungsanlagen sowie die jährliche Überholung der kleinen historischen Flotte ausgeführt. 

Neben diesen genannten Aktivitäten waren es auch in die Zukunft weisende Initiativen, die dieses arbeitsreiche Jahr bestimmtem – so zum Beispiel das Projekt Weltacker Ukranenland, Kinderfest und Mittelalterbankett im Castrum Turglowe sowie Vorbereitung eines Schiffsneubaus unterstützt durch Crowdfunding. 

Außerdem gab es verschiedene Videoproduktionen wie z.B. zum Burgfest im August verbunden mit YouTube Präsenz. 

Wichtige Grundlage unserer Arbeit war auch die gut vernetzte Zusammenarbeit mit verschiedenen Vereinen, Initiativen und Firmen. Beispielhaft sind hier der Kulturspeicher Ueckermünde, der Koggenverein (beide mit uns verbunden im “Zweistromland Kultur”), das Bündnis für Familie in Torgelow, der Naturpark am Stettiner Haff, der Landesheimatverband, der Landesmuseumsverband, der Landesverband der Landschulheime, die OAS Torgelow, die Zukunftsstiftung Landwirtschaft in Berlin sowie viele Schulen und Jugendgruppen aus der Region und darüber hinaus. 

Weiterhin stand am 26.1.2023 die Beschlussfassung zu einer Richtlinie auf der Tagesordnung mit der ein deutliches Zeichen für Toleranz und gegen Diskriminierung und Rassismus gesetzt wird. Gerade für die Durchführung von Jugendarbeit in der heutigen Zeit ein wichtiger Schritt. Diese wurde einstimmig angenommen.

„Wir können für 2022 eine insgesamt positive Bilanz ziehen, auch mit Blick auf die zahlreichen Anmeldungen für Klassenfahrten 2023 und schon für 2024“, so Schubert: „Unzufrieden sind wir mit der bislang fehlenden strukturellen Unterstützung durch unser Bundesland trotz Anträgen die schon mehr als 3 Jahre zurückliegen. Selbst die Schreiben der Städte Ueckermünde, Eggesin und Torgelow, in denen auf die Bedeutung des Ukranenlandes und auch des Kulturspeichers und der Kogge für die kulturelle Grundversorgung unserer Region eindrücklich hingewiesen wurde, blieben bisher ohne Ergebnis.“ 

Doch der Verein wird weiterkämpfen, um die Einrichtung im Verbund mit anderen kulturellen Trägern in der benachteiligten Region für zukünftige Generationen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen erlebbar zu machen. 

Text: PM Ukranenland / Foto: HAFF media

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