Am 16.06. um 17:00 Uhr eröffnet die neue Torgalerie Rothenklempenow mit einer Ausstellung von Bildern des Neubrandenburger Fotographen Martin Kulinna: Anderswo. Dorfbilder aus drei Kontinenten. Mit den Fotografien öffnet die Torgalerie Rothenklempenow erstmals ihre Tür. Das Projekt „GEH MIT!“ von Arbeit und Leben M-V e.V. unterstützt diesen neuen Ausstellungsort. Die Torgalerie bietet Raum für gemeinsame Aktivitäten und des Miteinanders. In wechselnden Ausstellungen geht es künftig um Themen mit örtlichem oder regionalem Bezug, die Anregungen zum Austausch und zur Diskussion geben.
Der Raum bietet u. A. die Möglichkeit, künstlerische Arbeiten zu präsentieren, die das Leben und Arbeiten im auf dem Land thematisieren. Lokale Geschichte und Blicke auf Gegenwart und Zukunft des ländlichen Raums finden ebenso Eingang. Die Bürgerinnen und Bürger Rothenklempenows erhalten in der Torgalerie die Möglichkeit, Ergebnisse von gemeinsamen Werkstätten und (Dorf-)Prozessen oder auch künstlerische oder handwerkliche Arbeiten der Gemeinde zu präsentieren.
Anderswo. Dorfbilder aus drei Kontinenten
Seit dem Fall der Mauer ist der Neubrandenburger Fotograf Martin Kulinna mit seiner Kamera auf Reisen. Abseits der Touristenströme sucht er nach dem Unverwechselbaren. Das ist ein Wettlauf mit der Zeit. Im Schatten der Globalisierung wächst die Uniformität. Eine Shoppingmall in Paris ist von einem Einkaufstempel in Peking kaum noch zu unterscheiden. Starbucks, McDonalds & Co. prägen das Gesicht der Metropolen von Kapstadt bis Kiel.
Wer in dieser Welt nach dem wirklich Urtümlichen fahndet, wird in ihren Städten und Holiday-Resorts nicht fündig.
Martin Kulinnas Bilder entstehen an Orten, an denen kein Reisebus parkt. Er geht mit seiner Kamera in die vermeintlich vom Fortschritt vergessenen Dörfer, geht über staubige Straßen und Felder, in Kneipen, Küchen, Kirchen. Dort trifft er auf Menschen, die sich noch von dem ernähren, was Land und Vieh ihnen gibt. Wir sehen, wie sie arbeiten, essen, feiern und bekommen so eine Ahnung davon, was kulturelle Vielfalt wirklich heißt.
Martin Kulinna fotografiert analog mit einer Rollfilmkamera. Eine scheinbar aus der Zeit gefallene Technik, die zur Achtsamkeit zwingt. Ob ein Bild gelungen ist, sieht der Fotograf erst nach seiner Heimkehr. Anders als seine, mit modernen Digitalkameras arbeitenden Kollegen muss sich Kulinna daher auf sein Auge verlassen, bevor er auf den Auslöser drückt.
Dass er damit nicht schlecht fährt, beweist der „Deutsche Fotobuchpreis in Silber“, den Martina Kulinna für seine Arbeiten im Jahr 2021 erhielt.
Text/Foto: PM
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