Der erste April war für die Zahnarztpraxis in Mönkebude kein Scherz, sondern der Gründungstag und schließlich auch der Tag des Generationswechsels 2016. Als 1991 verbunden mit viel Energie und Hoffnung aus den Wohnräumen in der Haffstraße 28 eine private Zahnarztpraxis für Dr. Heidemarie Winter entstand, begann ein ganz anderes Lebensgefühl für die ganze Familie. Der Ablauf in der Zahnarztpraxis bestimmte fortan den Alltag.
Nicht selten halfen auch die Kinder Judith und Jörn sowie Ehemann Harald bei den Umbaumaßnahmen und hin und wieder auch bei Schmerzbehandlungen, erinnert sich Dr. Heidemarie Winter gern an die Anfangszeit. Als erste Helferin wurde damals Doris Wagner eingestellt. Und am 1. September 1991 begann Jana Beck als erste mit der Lehrausbildung zur Zahnarzthelferin in der Mönkebuder Praxis. Sie bildete sich weiter und machte 1997 schließlich ihren Abschluss zur zahnmedizinischen Fachhelferin im Bereich Prophylaxe.
Schon nach etwa zwei Jahren waren die Räume dann zu klein und Pläne für eine Erweiterung wurden geschmiedet. 1993 wurde der Umbau eingeweiht. Sabine Kaatz schulte um und gehört seitdem zum festen Team. Die erste Assistenzzahnärztin wurde eingestellt. Es bestand in den frühen 90iger Jahren ein großer Nachholbedarf an zahnärztlichen Leistungen. Neue Fortbildungsmöglichkeiten musste Dr. Heidemarie Winter nutzen, um in Mönkebude als Zahnärztin bestehen zu können. Im Besonderen bildete sie sich in spezieller Prothetik und später im Bereich der Implantologie weiter. Im eigenen Dentallabor, mit Claudia Degenkolb als Zahntechnikermeisterin und Marina Rost als helfende Hand, konnten den Patienten individuelle Wünsche erfüllt werden. Doch nicht nur für die eigene Fortbildung wurde gesorgt. Alle Helferinnen erlernten die neuen Methoden. Eine stetige Herausforderung.
Fünf Assistenzzahnärztinnen und sieben Zahnarzthelferinnen haben in der Zahnarztpraxis am Haff die Grundlagen für ihr Berufsleben erworben. Neben Familie und ihrem Beruf hat sich Dr. Heidemarie Winter außerdem als Gutachterin der Kassenzahnärztlichen Vereinigung und der Zahnärztekammer engagiert. Für unsere Region brachte sie gern ihre Erfahrungen als Vorstandsmitglied des Fördervereins der Kreismusikschule ein. Zu ihrer Freude studierte Tochter Judith Zahnmedizin. Sie wollte in der schönen Haff-Region mit ihrer Familie leben. So war es beiden vergönnt, seit 2005 gemeinsam zahnärztlich tätig zu sein. Ihnen zur Seite gesellte sich Nicole Henning im Bereich der Assistenz.
Judith Karbe promovierte 2011 und spezialisierte sich auf dem Gebiet der Parodontologie und Endodontologie (Zahnfleisch – und Wurzelkanalerkrankungen) an den Universitäten Greifswald und Rostock. Mit diesen Grundlagen, einem großen Interesse und viel Freude an diesen Arbeiten bewarb sich Dr. Judith Karbe an der University of Pennsylvania in Philadelphia für das internationale Programm im Bereich der Endodontologie. 2019 schloss sie diese Ausbildung ab. Seit dem ist sie sehr gern filigran mit Lupe oder Mikroskop in den Zahnwurzeln ihrer Patienten unterwegs. Hierin wird sie seit anderthalb Jahren von Vicky Mikolaicyik unterstützt. In Bezug auf ihre persönliche Weiterentwicklung hat die Zahnärztin noch einige Pläne. Für die tägliche Arbeit standen und stehen ihr zahnmedizinische Kolleginnen und Kollegen der unterschiedlichen Fachrichtungen mit ihrem Rat zur Seite. Ihnen gilt ein herzliches Dankeschön. Die Mädels von Judith Karbe gehören zu den zehn Kindern, die die Mitarbeiterinnen in den 30 Praxisjahren geboren haben. Nach einer Babypause wird Katja Snoppek das Team im April wieder komplettieren.
Dr. Judith Karbe unterstützt finanziell gemeinsam mit ihrem Mann Jens gern den Förderverein der Kreismusikschule Uecker-Randow. Ihre Liebe zur Musik spürten die Besucher der Eggesiner Weihnachtskonzerte vor allem beim letzten Lied, wenn Judith Karbe mit ihren Töchtern Hanna-Lisa und Janne-Marie die Weihnacht einsang.
Doch alles im Leben hat seine Zeit. Und so übergab Heidemarie Winter die Leitung der Zahnarztpraxis am 1. April 2016 an ihre Tochter. Fünf Jahre Selbstständigkeit mit innovativen Veränderungen in der Rezeption, dem Wartebereich und den Behandlungsräumen folgten.
Weil eine Zahnarztpraxis wie ein Unternehmen zu sehen ist, pflegten und pflegen die Zahnärztinnen stabile Geschäftsbeziehungen zu Dentallaboren, dem Dentaldepot, Handwerksfirmen der Region, PC Betreuern und dem Steuerbüro. Nur durch das Zusammenspiel von so vielen engagierten, fachlich kompetenten Menschen wird eine lebensbegleitende erfolgreiche Zahnbehandlung möglich. Die Zahnärztinnen danken den Menschen, die sich ihnen anvertrauen, den Partnern und besonders allen Mitarbeiterinnen, die sich in den 30 Jahren für die Praxis engagiert haben.
pm / Foto: ZVG
