Bürgermeister Kliewe enttäuscht: Schnelles Internet nur für wenige

Schon lange sollte der Breitbandausbau für schnelles Internet in den Firmen und Haushalten kommen, doch so richtig läuft es nicht an. Nun wurde eine Liste vorgelegt, welche Haushalte in Ueckermünde mit einem Glasfaser-Anschluss rechnen können. Bürgermeister Jürgen Kliewe ist sichtlich enttäuscht von diesem „Tropfen auf den heißen Stein“.

Das Förderprogramm der Bundesregierung ist zwar schon seit Jahren da, doch der Fortschritt bei der Umsetzung scheint ähnlich zu sein, wie die Netzgeschwindigkeit derzeit, nämlich im Schneckentempo. Dabei benötigen gerade die Schulen und einige Betriebe, die Hoteliers und Dienstleister schnelle Verbindungen in die Datenwelt. Das Bundesprogramm fördert aber nur solche Bereiche, in denen derzeit Internetgeschwindigkeiten von unter 30 Mbit/s anliegen.

Da in Ueckermünde die Telekom mit dem „Vectoring“ 2015 gestartet hat und dies noch als Erfolg verkaufte, sind große Flächen der Stadt über veralterte Kupferleitungen mit bis zu 30 Mbit/s erschlossen. Diese lassen sich aber nicht auf größere Geschwindigkeiten ausbauen.

„Gefordert wurde stets durch alle Fachleute ein flächendeckender Ausbau mit Glasfaserleitungen, die aus heutiger technischer Sicht genügend Kapazitäten für den Durchlass großer Datenmengen bieten. Doch dies ist eben teuer, sodass wir nach einem Breitbandausbau in den nächsten Jahren wieder technisch veraltet sein werden und uns mit unseren vorhandenen Anschlüssen irgendwo im weltweiten Ranking im hinteren Mittelfeld bewegen“, so der Bürgermeister: „Deshalb haben wir als Stadt Ueckermünde und auch die Förder- und Entwicklungsgesellschaft Vorpommern mbH immer wieder Weitsicht gefordert, weil eine schnelle Datenverbindung Grundvoraussetzung für eine Wirtschaft 4.0 ist.“

Auf der Internetseite des Landkreises ist nun zu sehen, welche kleinen Bereiche in Ueckermünde überhaupt noch verkabelt werden. Hier ist die komplette Straßenübersicht der geplanten Anschlüsse:

Am Schützenwald 1, 39 / Belliner Straße 67, 68 – 72, 77 / Bornbruchweg 4, 5, 5a, 5b, 6, 7 / Bornkamp 1 – 4 / Chausseestraße 105, 105a, 106, 107 / Dr.-G.-Bodek-Siedlung 8, 10, 12, 14, 16 / Eckbusch 1 – 6 / Eggesiner Straße 4, 6, 8, 9, 10, 11, 12, 14, 14a, 18, 20 / Feldstraße 7, 15, 15a, 16, 18, 23, 24 / G.-Scholl-Straße 1 – 3 / Heideweg 1, 1a, 2 / Heideweg 20, 21, 22, 23 / Jägersteig 2 – 4 / Kamigstraße 26, 26 a / Liepgartener Straße 77, 79, 81, 83, 85, 90, 90b, 94, 96, 96a, 98 / Oststr. 54 e, 54f, 56, 57, 58, 60, 62, 62a, 62b, 64, 64a, 64b, 66, 68, 68a, 69, 70 / Ravensteinstr. 15 (Zickentanger), 15 a, 23 / Rochow 1, 2, 3, 3a, 4, 5 / Schulweg 1 – 7, 7a, 7b, 8 – 14 / Waldstadion / W.-Seelenbinder-Str. 1 – 3 / Zarowmühl 1 + 4 / Zum Strand 2

Ortsteil Bellin:

Dorfstraße 3 a – l / Dorfstraße 4, 51 / Herbergsstraße 1 / Neue Reihe 40, 41, 42, 43, 44, 44a, 54, 54a, 55, 56, 57 / Waldblick 16 / Waldstrand

Bei diesen Anschlüssen mit Glasfaserkabel wird also das eine Gebäude voll erschlossen, der Nachbar guckt aber in die Röhre, weil das Kabel zwar an seinem Haus vorbeigeht, er aber keine Berücksichtigung findet. Und das für die nächsten Jahre!

„Hier kann man nur sagen, dass ich mir ein Hochtechnologieland anders vorstelle. Hier wird der Schein gewahrt, in Wirklichkeit aber gebremst. Aber dieses Mal ist das nicht nur im scheinbar verschlafenen Vorpommern so, sondern in allen Ausbaugebieten…“, bedauert Jürgen Kliewe.

PM

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