Goldene Elefanten im Haffmuseum

Vergoldete Kunstwerke und zahlreiche historische Dokumente aus dem 18. und 19. Jahrhundert der Stadt Ueckermünde schmücken die aktuelle Sonderausstellung im Haffmuseum. Die neue Sonderschau wurde am heutigen Mittwoch, 27. März, eröffnet. Der stellvertretende Bürgermeister und zuständige Ressortleiter Joachim Trikojat war noch immer ganz gerührt von den Exponaten, die der Stadt als Schenkung von den Familien Schnöring-Münz und Ueberholz überlassen wurden.

Die Schenkung von Familie Schnöring-Münz stammt teilweise aus dem Nachlass des Ueckermünder Kaufmannes Ernst Theodor Böhl (1783 bis 1863), der in der Ueckermünder Altstadt am Markt eine Eisenwarenhandlung führte. Kaufmann Böhl unterstützte seinerzeit z.B. den Bau der Friedhofskapelle mit einem nicht unbedeutendem Beitrag. Circa 1905 zogen die Erben samt Truhe nach Lübeck. Jahre später vererbte Ernst Theodor Schnöring (Ur-Urenkel von E.Th. Böhl) die Sachen an seinen Sohn, der mit Vornahmen ebenfalls Ernst Theodor hieß und als Kaufmann im Ex- und Import-Kaffeegeschäft tätig war. Der letzte Ernst Theodor Schnöring starb im Jahr 2012, im 2016 auch seine Frau und der Nachlass ging an Tochter Susanne Schnöring-Münz und ihren Bruder Thomas. Im Mai 2017 wandte sich dann Thomas Schnöring an das Haffmuseum und bot der Stadt die Schenkung des Nachlasses an. „Eine Ausstellung dieser Zeitepoche mit den gespendeten Bildern und Gegenständen in einem Bereich des Haffmuseums wird künftig eine Bereicherung für die Stadt und die Museumsbesucher sein“, freute sich schon damals Joachim Trikojat.

Zu den neuen Ausstellungsgegenständen gehören z.B. diverse Portraitbilder, Silberbesteck und Porzellan mit Gravur, mehrere antike Poesiealben und diverse Dokumente, z.B. Schiffslogbücher und ein Gesellenbrief. Eine weitere Schenkung, die den Haffmseumsbesuchern ab dem 27. März vorgestellt wird, stammt von Familie Ueberholz aus dem Nachlass der Künstlerin TaOro. TaOro wurde im Januar 1952 in Berlin als „typische Berliner Göre“ geboren und verbrachte auch die meiste Zeit zwischen Arbeit, Liebe, Lust und Frust in Berlin. Die Entwicklung eines weiblich-künstlerischen Selbstbewusstseins entwickelte sich nur langsam in den 80er Jahren. Beruf und Geldverdienen verhinderten lange Zeit den Durchbruch, kleinere Ausstellungen mit ihren Bildern fanden hin und wieder statt, brachten aber keine nennenswerten Erfolge. Mit 50 Jahren ist die künstlerische Kraft in ihr gewachsen. Diese außergewöhnliche Frau entwickelt ein künstlerisches Ereignis, das verschiedene Ausdrucksformen aufzeigt. Im Jahr 2017 stirbt TaOro und ihr Mann, Herbert Ueberholz, gab dem Haffmuseum ihre Kunstwerke.

Überzeugen Sie sich selbst von den neuen Errungenschaften im Haffmuseum. Die Ausstellung kann bis zum 25. Mai während der Öffnungszeiten des Haffmuseums Mittwoch bis Freitag 10:00 - 12:00 und 13:00 - 17:00 Uhr sowie Samstag 13:00 - 17:00 Uhr besichtigt werden. www.ueckermuende.de/haffmuseum.html

pm/swo

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