Dr. med. Andrea Mossner, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Ärztliche Leiterin des AMEOS Poliklinikum Ueckermünde, erklärt womit Sie Ihrem Körper Gutes tun.
Sommerhitze stellt unseren Körper auf die Probe. Unsere Ernährung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Warum? Wenn die Temperaturen Richtung 30 Grad klettern, verändern sich unsere Bedürfnisse: Der Flüssigkeitsbedarf steigt, der Kreislauf arbeitet auf Hochtouren und die Verdauung wird träger. Was viele nicht wissen: Mit der richtigen Auswahl an Speisen und Getränken lässt sich die Belastung deutlich reduzieren, weiß Dr. med. Andrea Mossner, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Ärztliche Leiterin des AMEOS Poliklinikum Ueckermünde. Sie erklärt wie eine hitzetaugliche Ernährung aussehen kann.
Viel trinken und flüssigkeitsreich ernähren
„Sollte der Mensch an normalen Tagen bereits 1,5 bis 2 Liter trinken – am besten Wasser, ungesüßte Tees oder stark verdünnte Fruchtsaftschorlen – so sollten Sie an heißen Tagen, je nachdem wie viel Sie schwitzen, Ihren Körper noch mit einem halben Liter bis zwei Liter mehr Flüssigkeit versorgen“, empfiehlt Ärztin Andrea Mossner. Die Getränke sollten nicht zu kalt, aber auch nicht zu heiß sein. „Hier könnte der Mittelweg der richtige sein.“ Kopfschmerzen oder Konzentrationsschwäche seien an Hitzetagen oft ein Zeichen dafür, dass Sie zu wenig getrunken haben.
„Auf Alkohol sollten Sie an heißen Tagen möglichst verzichten. Denn Alkohol entzieht dem Körper zusätzlich zum Schwitzen Flüssigkeit. Außerdem kann die Kreislaufbelastung durch Alkohol an heißen Tagen verstärkt werden“, warnt die Medizinerin.
Doch Sie sollten nicht nur auf Ihr Trinkverhalten achten, um gut durch Hitzetage zu kommen. Auch entsprechende Speisen können dafür sorgen, dass Sie sich bei Hitze besser fühlen. Allgemeinmedizinerin Andrea Mossner rät zu flüssigkeitsreichen Nahrungsmitteln. „Dazu gehören Salate, Obst, Gemüse oder auch leichte Suppen wie eine kalte Gurkensuppe“, sagt sie. Auch Fisch wäre empfehlenswert. Auf Schweinehaxe oder Grillfleisch sollte an heißen Tagen stattdessen verzichtet werden. „Denn fettige Speisen sind schwer verdaulich und der Körper verbraucht zu viel Energie für den Verdauungsprozess“, erklärt die Ärztin. Das könne zu Kreislaufproblemen an Hitzetagen, die für den Körper sowieso schon eine Belastung darstellen, führen. „Wegen der schnellen Verderblichkeit sollte bei Hitze auch auf Speisen aus rohen Eiern, rohem Fleisch oder rohem Fisch verzichtet werden.“
Außerdem rät die Medizinerin dazu, sich an heißen Tagen nicht unbedingt an den Grill zu stellen und auch das Kochen am heimischen Herd auf kältere Tage zu verschieben. „Servieren Sie an Hitzetagen lieber kalte Speisen.“ Grundsätzlich sei es empfehlenswert, bei Hitze nicht zu viele Kalorien zu sich zu nehmen, um den Körper nicht zusätzlich mit der Verdauung zu belasten. Viele Menschen würden bei zu hohen Temperaturen von sich aus, von Appetitlosigkeit sprechen. An diesen Tagen sei es dann durchaus in Ordnung, sich einmal nur von beispielsweise Radieschen, Möhren oder ähnlichem zu ernähren.
„Personen mit chronischen Erkrankungen und bei Medikation – z. B. mit blutzuckersenkenden Präparaten – sollten Sie sich von Ihrem Arzt individuell beraten lassen, was bei Hitze besonders zu beachten ist“, rät die Ärztin.
Und ein letzter Tipp der Allgemeinmedizinerin, um gut durch die sommerliche Hitze zu kommen: „Ist es in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung schön kühl, dann nehmen Sie das Mittagessen auch gern in den heimischen vier Wänden und nicht auf der sonnigen Terrasse ein. „Es sei denn sie finden ein schattiges Plätzchen unterm Apfelbaum, an dem ein leichter Windzug weht.“
In diesem Sinne: Noch einen schönen Sommer – mit hoffentlich wenigen Hitzewellen.

Text: U. Hertzfeldt / Foto: pixabay

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