Kathrin Gune gehört zu den jungen Ärzten am Haff. Für die Altwigshagenerin war früh klar, dass sie Ärztin werden und in ihrer Heimat tätig sein möchte.

Junge Ärztin mit Wurzeln am Haff stärkt Versorgung in der Region

Mit Kathrin Gune hat die Region Ueckermünde eine junge, engagierte Fachärztin für Allgemeinmedizin gewonnen – und gleichzeitig eine Rückkehrerin. Aufgewachsen in Altwigshagen fühlt sich die heute 38-Jährige fest mit dem Haff verbunden. Seit 2024 ist sie als Fachärztin anerkannt und arbeitet nun in der Hausarztpraxis von Dr. med. Jens Karbe in Ueckermünde. „Ich wollte nie woanders hin“, sagt sie mit einem Lächeln. „Ich bin hier verwurzelt und fühle mich einfach wohl.“

Schon als Kind stand für sie fest, dass sie einmal Ärztin werden möchte. Nach dem Abitur absolvierte sie von 2006 bis 2009 zunächst eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin in Pasewalk und arbeitete danach drei Jahre im Krankenhaus. Eine Zeit, die sie nicht missen möchte: „Ich habe dort unglaublich viel gelernt und kann jedem, der Medizin studieren möchte, nur empfehlen, früh praktische Erfahrungen zu sammeln – sei es im Krankenhaus, im Pflegebereich oder etwa als Rettungssanitäter.“

Anschließend studierte sie Humanmedizin an der Universität Greifswald. Während und nach dem Studium sammelte sie Erfahrungen in verschiedenen Praxen – unter anderem in Wismar. Auch dort hat es ihr gefallen, doch am Ende zog es sie zurück ans Haff.

Hausarzt sollte erste Adresse sein 

In der Praxis von Dr. Karbe fühlt sich Kathrin Gune heute sehr gut aufgehoben. Besonders schätzt sie den kollegialen Umgang im Team: „Ich möchte nicht allein arbeiten. Der enge Austausch mit anderen Ärzten hilft enorm, gerade in komplexeren Fällen.“ In ihrer Arbeit als Allgemeinmedizinerin begeistert sie vor allem der langfristige Kontakt zu den Menschen. „Es ist schön, wenn man ganze Familien begleitet – über Generationen hinweg.“ Sie ist froh, dass sie die direkte Nachfolge von Dr. med. Christiane Mierke antreten konnte. Gerade mit Blick auf die Allgemeinmediziner ist die Region gut aufgestellt. „Anders sieht das schon bei den Fachärzten aus“, sagt sie mit etwas Sorge. Dass viele direkt zum Facharzt wollen, ohne vorher zum Hausarzt zu gehen, sieht sie kritisch. „Gerade in Zeiten von Personalmangel müssen wir effizienter arbeiten. Es sollte selbstverständlich sein, erst die Hausarztpraxis aufzusuchen. Für vieles reicht das völlig aus.“

Kathrin Gune ist auch aktives Mitglied im Ärztenetz HaffNet. Sie schätzt nicht nur die gute Vernetzung, sondern auch die vielseitigen Fortbildungsangebote. „Sie sind sehr abwechslungsreich und praxisnah.“ Als Medizinerin muss sie natürlich immer am Puls der Zeit sein. So hofft sie, dass auch die Digitalisierung im medizinischen Bereich weiter vorankommt. „Es gibt immer noch zu viel Papier“, sagt sie. Dabei könnte doch so vieles einfacher und schneller gehen mit modernen Medien. Diese müssen aber natürlich auch von allen leicht zu bedienen und keine zusätzliche Belastung sein, sondern wirklich entlastend wirken.

Sie selbst könnte sich vorstellen, sich in Zukunft auch zusätzlich mit den Möglichkeiten der Naturheilverfahren zu beschäftigen. „Es fragen viele danach“, weiß sie aus Erfahrung. Doch das ist Zukunftsmusik. 

Derzeit liegt ihr Schwerpunkt ganz klar auf der Arbeit in der Praxis und dem direkten Kontakt zu ihren Patienten. Doch auch außerhalb der Sprechstunde ist Kathrin Gune aktiv: So war sie bereits zweimal beim Gesundheitstag in Ueckermünde mit dabei – und auch beim nächsten Mal möchte sie wieder teilnehmen, um mit interessierten Besucherinnen und Besuchern ins Gespräch zu kommen. 

Text/Foto: Silvio Wolff

ANZEIGE