Die Filmemacherin Sabrina Dittus (Zweite von links) beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Gemeinschaft.

Strasburg wählt Sabrina Dittus als Künstlerin für die Dorfresidenz 2021/2022

Aus über 180 Bewerbungen hat die Ortsjury von Strasburg Anfang Juli die Berliner Filmemacherin Sabrina Dittus ausgewählt. Sie wird ab Oktober für ca. ein halbes Jahr in Strasburg leben, mit den Bürger in einen Austausch über das „Gemeinschaftliche“ treten. Diesem Ergebnis vorausgegangen war ein umfangreicher Auswahlprozess, in dem sowohl die Ortschaften als auch die Künstlerinnen und Künstler für die ersten Dorfresidenzen des Kulturlandbüros gesucht wurden. Neben Strasburg findet parallel in Rothenklempenow ein weiteres Kunstprojekt statt. Mit seinem partizipativen Residenzprogramm erprobt das Kulturlandbüro eine ganz neue Art des Zusammenspiels von Kunst und Gesellschaft im ländlichen Raum und möchte damit Gemeinschaft stiften und aktivieren.

Während ihrer Residenz möchte Sabrina Dittus zusammen mit Bürgern aus Strasburg und den 27 Ortsteilen Gespräche, Kulturveranstaltungen und Aktionen initiieren, in denen das Thema Gemeinschaft verhandelt wird. Dabei interessieren die Filmemacherin Fragen wie „Was macht eine Gemeinschaft heute aus?“, „Wie unterscheiden sich Gemeinschaften in der Stadt und auf dem Land?“ oder konkreter: „Welche Rolle spielen beispielsweise Kirche und Feuerwehr (…) oder Vereine, die Geschichte des Dorfes und der Region, die Natur, die Kultur?“.

Sabrina Dittus beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema Gemeinschaft. Unter anderem entwickelt sie derzeit einen Essayfilm mit dem Arbeitstitel „Gemeinsam Sein“. Ihre Beschäftigung mit den verschiedenen Formen gemeinschaftlichen Lebens in Strasburg und der Region soll in diesen Film einfließen, zugleich aber auch einen eigenständigen kürzeren Film hervorbringen.

Nach ihrer Promotion in Philosophie vollzog Sabrina Dittus 2001 den Quereinstieg in Film und TV, 2005 gründete sie eine eigene Film & TV Produktionsfirma, seit 2012 arbeitet sie als freie Filmemacherin und Autorin unter dem Label Pepperlint Film.Text|Kritik. Aktuell kuratiert Sie zusammen mit metrozones e.V. die Veranstaltungsreihe „Stadtgesellschaft gemeinsam gestalten“(AT). Von 2017 bis 2020 hatte sie eine Gastprofessur an der Universität der Künste Berlin inne.

Das Kulturlandbüro ist Teil des Projektes „Kulturland Uecker-Randow verbindet“ und wird gefördert in TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel, einer Initiative der Kulturstiftung des Bundes, und aus Mitteln des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern, des Vorpommern-Fonds – Parlamentarischer Staatssekretär für Vorpommern, des Landkreises Vorpommern-Greifswald, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der Sparkasse Uecker-Randow.

In ihrer Bewerbung auf die Dorfresidenz schreibt Frau Dittus: „Die Region Uecker-Randow erstreckt sich über 1.635 Quadratkilometer und beheimatet aktuell 64.847 Menschen. Das macht im Schnitt 40 Menschen pro Quadratkilometer, in Berlin sind es ca. 4.000. Was machen diese riesigen Unterschiede für das Miteinander? … Das Thema Gemeinschaft beschäftigt mich seit über 20 Jahren. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir – als Individuen und als Gesellschaft – Gemeinschaft brauchen, heute mehr denn je, aus ökonomischen, ökologischen und sozialen Gründen.“ Weitere Informationen zum Format der Dorfresidenzen erhalten Sie bei der Projektmanagerin für das Kulturprogramm Josefa Baum (aktionen@kulturlandbuero.de).

Text/Foto: PM Kulturlandbüro

 

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