AMEOS im stillen Gedenken

Alljährlich wird im Ueckermünder AMEOS-Klinikum am 27. Januar der Opfer gedacht, die in der Zeit der Naziherrschaft, aber besonders in den Jahren 1939 und 1940 durch Zwangstötungen ums Leben kamen. In diesem Jahr musste die Veranstaltung sehr viel kleiner ausfallen, doch sie fand statt.

Krankenhausdirektor Stephan Freitag erinnerte daran, dass auch Mediziner im Ueckermünder Krankenhaus während des Faschismus an diesen Tötungen beteiligt waren und damit ihren geschworenen Eid brachen. Sie ließen sich vom damaligen System instrumentalisieren und töteten nach Plan. Dabei ging es in der Ueckermünder Heilanstalt vor allem um Menschen, die geistige Behinderungen hatten, die sich nach Auffassung der Naziideologie nicht vermehren sollten oder auch andere Personen, die nicht in das Gesundheitsbild passten.

Man sei immer noch bei der Geschichtsaufarbeitung, habe aber inzwischen Kenntnis von 4000 Fällen, in denen Patienten des Krankenhauses vergiftet wurden, verhungerten, vergast wurden oder durch Infektionskrankheiten aufgrund äußert schwieriger Bedingungen starben. In den Krankenakten der Opfer und auf den Totenscheinen standen dann andere Diagnosen als Todesursache.

Stellvertretend für die Klinikmitarbeiter wurden Blumengebinde niedergelegt, alle im Sinne der mahnenden Worte: NIE WIEDER!

Auch Bürgermeister Jürgen Kliewe war anwesend und legte für die Stadt ein Gebinde nieder.

PM Stadt Ueckermünde / Foto: A. Baum

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