Als Leiterin der geriatrischen Station wird sich Dr. Juliane Brunk um ihre Patienten im Klinikum Ueckermünde kümmern.

Verstärkung am Haff: Lübecker Ärztin ist Geriaterin aus vollem Herzen

Auf dem Tisch steht Marzipan. Eine süße Leckerei aus Lübeck. Denn von dort kommt Dr. Juliane Brunk. Sie hat die in rotes Papier eingewickelte Köstlichkeit aus ihrer Heimat als nette Geste zur Begrüßung für ihre neuen Kollegen mitgebracht. Denn seit dem 1. November gehört die 47-Jährige zur Klinik für Innere Medizin im Klinikum Ueckermünde. Chefarzt Christian Hönnscheidt freut sich, die Fachärztin für Innere Medizin und Klinische Geriaterin als Verstärkung in seinem Team zu wissen. Sie leitet als Oberärztin künftig die geriatrische Station am Haff. Die sympathische Ärztin bringt jede Menge Erfahrung auf dem Gebiet der Altersheilkunde mit.  Als Oberärztin im DRK Krankenhaus Lübeck arbeitet sie in einem Haus, das sich als Geriatrische Klinik spezialisiert hat und „bundesweit eine Leuchtturmfunktion auf diesem Fachgebiet vorweist“, wie Dr. Juliane Brunk erzählt. 

Sie freut sich nun darauf, die geriatrische Station in Ueckermünde weiter aufzubauen. „Ich bin aus vollstem Herzen Geriaterin“, sagt sie und lächelt. „Das ist eine äußerst befriedigende Arbeit. Es werden tolle Erfolge erreicht und das macht richtig Spaß“, berichtet sie. 

Ihre Patienten sind meist über 70. Sie leiden unter alterstypischen Krankheiten wie Osteoporose oder gar an mehreren Erkrankungen gleichzeitig. Sie sind oft sehr gebrechlich. Ein ganzheitlicher Ansatz sei also als Therapie gefragt. Geriater sind Generalisten. „Dabei kommt es aber in keinem Fall nur auf mich an, sondern auf das gesamte Team, bestehend aus Pflegepersonal, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Ernährungsexperten, Psychologen, dem Sozialdienst und anderen. Auf Augenhöhe müssen Entscheidungen getroffen werden – auch unter Einbeziehung der Angehörigen. Ich bringe diesbezüglich eine ganze Menge Enthusiasmus mit“, verspricht die Oberärztin schmunzelnd. 

Wichtig bei der täglichen stationären Arbeit sei ein ressourcenorientierter Therapieansatz. In den Fokus wird gerückt, was der Patient noch kann. „So sind die Betroffenen meist überglücklich, wenn sie nach erfolgreicher Therapie wieder das Kleingeld mit den Fingern aus der Geldbörse sammeln oder allein duschen können“, nennt Juliane Brunk zwei Beispiele, die für junge gesunde Menschen banal klingen mögen. Für solche Erfolge sei neben der organorientierten Medizin auch die mentale Unterstützung, also der soziale Aspekt, sehr wichtig, so die Fachärztin. Erhoffen sich der Geriater und sein Team bei ihrer Arbeit doch unter anderem eine Antwort auf die Frage, was sich der Patient eigentlich selbst wünscht. Denn klar ist: „Auch wir können eine Osteoporose nicht heilen. Aber wir können darauf hinarbeiten, dass der Patient trotz Osteoporose und operierter Hüftgelenksfraktur wieder alleine duschen kann“, so die Geriaterin. Die Erfahrung der Medizinerin zeigt: „Die Patienten sind oft einfach so dankbar für jede Art von Zuwendung.“ Für die Mutter zweier Söhne Ansporn genug, sich auch in Ueckermünde voll für die Altersheilkunde ins Zeug zu legen. 

Und arbeitet sie mal nicht, möchte sie die Region erkunden. „Für den Sommer habe ich schon Pläne“, sagt sie. Wobei ihr Vorpommern-Greifswald nicht ganz unbekannt ist. Ihr Großvater hat in Greifswald studiert, wie sie erzählt. Außerdem verbrachte sie auch schon so manchen Urlaub mit ihrer Familie auf Usedom. Sie liebt das Wasser. Kein Wunder, liegt doch Lübeck ebenfalls an der Ostsee. So gibt es als Ausgleich zur täglichen Arbeit, für die Medizinerin auch entlang der Haffküste so manchen idyllischen Strand zu entdecken.

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Text: Uta Bilaczewski/Fotos: Uta Bilaczewski, AMEOS

Chefarzt Christian Hönnscheidt begrüßt  Dr. Juliane Brunk in seinem Team.

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