Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung – ein Appell aus Ueckermünde

Der 3. Dezember ist seit vielen Jahren ein wichtiger Gedenk- und Aktionstag: der Internationale Tag der Menschen mit Behinderung. Er soll daran erinnern, wie selbstverständlich Teilhabe eigentlich sein müsste – und wie oft Barrieren noch immer den Alltag erschweren. Auch in unserer Region setzen sich viele Menschen dafür ein, Bewusstsein zu schaffen, Missstände sichtbar zu machen und Schritt für Schritt für mehr Inklusion zu kämpfen. Einer, der sich seit Jahren engagiert äußert und immer wieder aufzeigt, wo es hapert, ist der Ueckermünder Harald Viestenz. Hier seine Gedanken zum Tag:

Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung

Es ist immer noch ein „dickes Brett“, das gebohrt werden muss – und für viele Betroffene scheint der Bohrfortschritt kaum spürbar zu sein. Seit 1992, also seit mehr als drei Jahrzehnten, soll der jährlich am 3. Dezember proklamierte Tag der Menschen mit Behinderung darauf aufmerksam machen, dass es in unserer Gesellschaft Menschen gibt, die durch Krankheit, Unfall oder von Geburt an mit Einschränkungen leben.

Politik und Gesellschaft sollen an diesem Tag ihr Bewusstsein schärfen, damit auch diesen Menschen ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben möglich ist. Denn wie es oft heißt:

„Wir Menschen mit angeborenen oder erworbenen Behinderungen sind nicht behindert – wir werden behindert.“

Gerade im öffentlichen Raum fehlt es häufig an Bewusstsein. Viele Barrieren verhindern, dass Menschen ihr Recht auf Teilhabe wahrnehmen können. Und so mancher Zeitgenosse blockiert ohne jedes Unrechtsbewusstsein reservierte Parkplätze, Fußwege oder abgesenkte Bordsteine.

Darum dürfen wir nicht aufhören zu „bohren“. Es kommt uns allen zugute, wenn wir irgendwann eine wirklich inklusive Gesellschaft sind, in der alle Menschen mit gleichen Rechten und gleichen Pflichten ihr Leben leben und genießen können.

Ein Punkt liegt mir besonders am Herzen: Nicht jede Behinderung ist sichtbar. Es gibt viele „unsichtbare“ Einschränkungen, die das Leben nicht weniger herausfordernd machen als eine offensichtlich erkennbare Behinderung.

Harald Viestenz

ANZEIGE