Rund 60 Besucherinnen und Besucher füllten am Mittwochabend den Konferenzraum des Stadtkrugs, als Karsten Berndt zu einer besonderen Lesung aus seinem Buch „Der Rumtreiber“ einlud. Es wurde ein Abend, der unter die Haut ging – eine eindrucksvolle Mischung aus Diavortrag, Erzählung und Lesung. Zu Beginn nahm Berndt das Publikum mit auf eine Reise in seine Kindheit in Ostberlin. Alte Fotos, behutsam ausgewählt, ließen die Zeit wieder lebendig werden. Die Besucher lauschten aufmerksam, oft sichtlich bewegt. Besonders beeindruckend war die Zusammenarbeit mit dem Berliner Künstler Karsten Troyke, dessen tiefe und warme Stimme ausgewählte Passagen aus dem Buch vortrug. Viele Gäste beschrieben den Vortrag später als „Gänsehautmoment“.
Als Troyke die Passage las, in der Berndt nach Jahren der Haft endlich freikam, herrschte im Raum eine fast greifbare Stille. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können – so gebannt folgte das Publikum dieser ungewöhnlichen Lebensgeschichte.
Der Stadtkrug hatte seine Räumlichkeiten für das kulturelle Ereignis zur Verfügung gestellt und sorgte für einen würdigen Rahmen. Nach dem offiziellen Teil entwickelte sich eine lebhafte Diskussion. Viele Besucherinnen und Besucher nutzten die Gelegenheit, Fragen zu stellen oder sich ihr Exemplar des Buches signieren zu lassen.
Berndt erinnerte zum Abschluss daran, dass die Einnahmen aus dem Buchverkauf vollständig kulturellen Zwecken und dem Tierschutz zugutekommen. Er schrieb das Buch bereits 2013, um jungen Menschen Mut zu machen, an sich zu glauben und niemals aufzugeben. „Egal, wie schwer der Start ins Leben war – man kann alles erreichen, wenn man den Mut nicht verliert“, sagte er.
Der Abend im Stadtkrug war nicht nur eine Lesung, sondern ein eindrucksvolles Stück gelebter Zeitgeschichte – und ein Plädoyer für Menschlichkeit, Hoffnung und den Glauben an sich selbst.
Text/Fotos: PM Veranstalter
