Modellprojekt: Mehr Bewegung und Lebensfreude für Senioren

Ein ambulantes geriatrisches Versorgungsprojekt bringt Menschen der Generation 70+ nachhaltig auf die Beine.

Heidrun Kitschmann zieht kräftig an dem Fitnessband und lächelt – die 79-Jährige ist sichtlich mit Freude dabei. Die Torgelowerin nimmt am Inovationsfondprojekt zur „Intensivierten Interprofessionellen Ambulanten Therapie Geriatrischer Patienten” teil, zu dem unter anderem auch regelmäßige Gruppentherapien in Ueckermünde gehören. „Ich habe beim Training schnell Fortschritte gespürt. Besonders gefallen hat mir auch die Physiotherapie“, erzählt sie begeistert.

Als große Entlastung empfindet Heidrun Kitschmann, dass sie ihre Termine nicht selbst planen oder organisieren muss: „Ich brauche mir keine Gedanken machen. Alles wird für mich erledigt.“ Genau das ist die Idee des Projekts: Den Nachweis zu erbringen, dass diese Art der Versorgung der Generation 70+ im ländlichen Raum hoch effizient ist. Ein Fahrdienst holt die Teilnehmer ab, bringt sie zu den Therapien und anschließend wieder nach Hause – für viele Senioren der Schlüssel, überhaupt regelmäßig an Behandlungen teilzunehmen.

Um die Koordination kümmern sich Kristin Rieck und Patricia Schulze vom Ärztenetz HaffNet. Sie planen die ärztlich verordneten Therapieeinheiten, stimmen Termine ab und sind für die Teilnehmenden jederzeit erreichbar. „Viele sagen uns am Ende, dass sie es gern weitermachen würden“, berichtet Kristin Rieck. Für die beiden Koordinatorinnen ist das die schönste Rückmeldung: „Man merkt, dass es etwas bewirkt.“

Positive Rückmeldungen aus der Praxis

Im Projektverlauf von 14 Wochen kommen 50 Therapieeinheiten zusammen: Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie. „Man spürt schnell Verbesserungen, nachdem die Senioren drei, vier Mal hier waren“, bestätigt André Neudeck, Physiotherapeut im Projekt.  Die Akteure stimmen sich wöchentlich zu den Fortschritten der Patientinnen und Patienten mit der geriatrischen Leitung, Dr. Sabine Meinhold, ab. 

Ein starkes Netzwerk

Damit das Projekt funktioniert, ziehen viele Beteiligte an einem Strang: Ärzte, Logopäden, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten arbeiten Hand in Hand und tauschen sich aus. „Das Projekt zeigt, was möglich ist, wenn alle kooperieren“, sagt Nadja Neudeck, HaffNet-Geschäftsführerin.

Das Projekt läuft noch bis Sommer 2026 und wird wissenschaftlich begleitet. Ziel ist es, die positiven Ergebnisse dauerhaft in die Regelversorgung zu überführen. Interessierte können sich weiterhin anmelden. Die genauen Bedingungen finden Sie im Infokasten. 

Text/Fotos: S. Wolff

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