Streicherkonzert: Von fliegenden Pauken und zarten Geigenklängen

Dass Georg Friedrich Händel keine verstimmten Instrumente leiden konnte und dann auch schon mal eine fliegende Pauke Richtung 1. Geiger zum Einsatz kam, wussten sicher noch nicht alle Konzertbesucher. Dass Streichinstrumente zauberhaft klingen können, war den Gästen des Streicherkonzertes am vergangenen Sonntag im Bürgersaal Ueckermünde natürlich schon vor dem Auftritt der zahlreichen Ensembles aus der Klasse von Christiane Krüger, Leiterin der Kreismusikschule Uecker-Randow, klar.

Kraftvoll begannen die Stadtstreicher mit dem Konzert a – Moll für Streichorchester und Solo-Violine von Antonio Vivaldi. Die Solo-Stimme wurde von Lara Samuel gespielt.

Leonie Gutgesell spielte auf ihrer wunderschön dunkel und warm klingenden Bratsche den ersten Satz aus der 9. Sonate für Viola und Basso continuo. Am Flügel begleitete sie Lennart Kellermann, der als Zweitinstrument im Streichensemble das Cello spielte.

Das Lady-Salon-Orchester, bestehend aus Ina Neumann, Katrin Samuel, Dr. Judith Karbe, Christiane Krüger und Ricarda Bordihn, verstärkten das abwechslungsreiche Programm wunderbar u.a. mit einer Arie aus der Oper Rinaldo von G.F. Händel, einem Ungarischen Marsch von Karoly Thern und Musik aus dem Film Piraten der Karibik.

Im Mittelpunkt standen dann aber die Kleinsten, die Geigenzwerge mit ihren gerade 5 und 6 Jahren. Sie interpretierten den Boogie-Bass von David Brooker. Dass die Großen sie aus dem Hintergrund spontan begleiteten, machte ihnen nichts aus. So entstand ein großes Klangorchester für kleine Könner, die natürlich den größten Applaus und Bravo-Rufe einheimsten.

Dass die Stadtstreicher nicht nur in der Klassik zu Hause sind, sondern auch in der Musik des 20.Jahrhunderts bewiesen sie alle sehr eindrucksvoll im zweiten Teil des Konzerts, egal ob Ragtime, Boogie oder Filmmusik. Die Streicher waren fit in allen Genres. Nicht nur einmal klatschten die Zuhörer spontan mit, wippten mit den Beinen oder sangen gar die Titelmelodie. Die letzten Titel wurden dann auch gemeinsam mit dem Lady-Salon-Orchester und den Stadtstreichern äußerst klang- und temperamentvoll dargeboten. Zum Abschluss gab es das Lied des Bären Balu aus dem Disney-Film „Das Dschungelbuch“, der da sang „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“. Für alle eine willkommene Aufforderung für den Sonntagabend.

Ohne Bravo-Rufe, Riesen-Applaus und dem Wunsch nach Zugabe ging das Konzert nicht zu Ende. Die Geigenzwerge Ida, Enya und Emilie ließen sich auch nicht lange bitten, gemeinsam mit dem großen Streichorchester noch einmal den „Boogie-Bass“ zu interpretieren.

Text/Foto: PM Kreismusikschule UER