Bau

Ueckermünde: Neue Polleranlage soll noch im Mai in Betrieb genommen werden

Seit Mitte April ist der Bereich der Polleranlage in der Ueckerstraße eine Baustelle. Grund dafür ist die Erneuerung der bisherigen Polleranlage. Diese war inzwischen fast 20 Jahre alt und ist in den letzten Jahren sehr störanfällig gewesen. Deshalb war in den Haushalt der Stadt die notwendige Summe für eine Neubeschaffung eingestellt worden. Ende April konnten die Fundamente für den späteren Poller eingebracht und die entsprechenden Schutzrohre und Leitungen verlegt werden. Die neue Anlage besteht aus nur einem Poller anstatt bisher zwei und soll in der zweiten Maihälfte in Betrieb genommen werden.

Die Poller sind seit ihrer Installation ein großes Gesprächsthema bei den Einwohnern und in der Politik. Installiert wurden sie bei der Fertigstellung des sogenannten Altstadtringes. Ziel war es, den Durchgangsverkehr aus der Altstadt zu nehmen, da die Straßen hier sehr schmal sind. Bis 2015 waren noch Umfahrungen über die Nebenstraßen möglich. Seitdem gilt für Autofahrer: Wie du reinfährst, so musst du auch wieder herausfahren!

Geschäftsinhaber aus der Altstadt, Rettungsdienste, Lieferservicedienste u.a. können die Polleranlage mittels Fernbedienung oder Mobiltelefon meist kostenpflichtig herunterfahren. Diesen Vorteil der schnellen Durchquerung der Stadt, hätten viele Anwohner auch gerne. Das zeigte sich insbesondere, als die Anlage einige Monate vor dem Austausch defekt war. Trotz Vorsaison, war das Fahrzeugaufkommen in den engen Straßen enorm hoch. Viele Einheimische nutzten die Abkürzung nur für die Durchfahrt, auch wenn sie in der Altstadt nichts zu erledigen hatten. Befürworter der Polleranlage sehen in ihr den Zweck der Verkehrsberuhigung. Es sind sowohl Anwohner als auch Geschäftsinhaber unter den Befürwortern, die den Verkehr als Belästigung wahrnehmen, wenn man in Cafés oder Restaurant sitzt oder durch die Innenstadt bummeln möchte. Einige Stimmen setzen sich sogar für eine komplette Fußgängerzone im Altstadtring ein.

In der politischen Diskussion sind hier viele Interessen gegeneinander abzuwägen. Die Stadtvertretung hat deshalb beschlossen, in einer Probephase zu ermitteln, ob eine Kompromisslösung zu realisieren wäre. In dem Entwurf zum Verkehrskonzept heißt es, dass die Polleranlage nachts generell die Zufahrt zur Altstadt sperren sollte. In der Sommersaison könnte morgens und abends der Lieferverkehr aus Richtung Ueckerbrücke möglich sein. Ab 10:00 Uhr sorgen die Poller dann für eine Verkehrsberuhigung, damit die sehr dicht vorbeifahrenden Fahrzeuge nicht das Einkaufserlebnis oder den Besuch in Cafés und Restaurants stören. In der Nachsaison sollen die Poller auch am Tage unten bleiben, um die Altstadt zu beleben und weil hier mit einem geringeren Verkehrsaufkommen zu rechnen ist.

Das neue Konzept soll zunächst in einer Probephase getestet werden. Der Landkreis, als zuständige Verkehrsbehörde, hat dafür an vier Standorten Verkehrszählungen angeordnet. Die Auswertung der Ergebnisse soll die Auswirkungen der geplanten Maßnahmen aufzeigen und Grundlage für die weitere Verkehrsplanung in Ueckermünde sein. Die Zählungen sind bereits beauftragt und werden nach der Fertigstellung der Polleranlage bei geschlossener und geöffneter Polleranlage stattfinden.

Text/Foto: PM Stadt Ueckermünde 

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