Einwohner, Bürgermeister, Citymanagerin und Touristik-Info Chefin im Gespräch. Foto: Stadt Ueckermünde

Ueckermünder entwickeln Ideen beim Gehen

Der erste Ueckermünder Ideen-Rundgang durch die Altstadt am 29. März hat die unterschiedlichsten Interessengruppen zusammengebracht. Gründer des Jugendbeirates haben sich mit älteren Einwohnern und mit gehbehinderten Menschen über die Möglichkeiten in der Ueckermünder Altstadt unterhalten. Moderiert wurde der Ideen-Rundgang von Citymanagerin Ulrike Freundt. Bürgermeister Jürgen Kliewe und Tourist-Info Chefin Uta Sommer konnten interessante Informationen einbringen.

Ziel der Veranstaltung war es, in einem offenes Bürgerforum Ideen auszutauschen und Informationen weiterzugegeben. Dabei hat Andrea Benseler, Mitarbeiterin im Bauamt, auch das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) im Blick. Dieses wird zurzeit fortgeschrieben und die Vorschläge der Einwohner sollen hier mit einfließen.

Vor dem Hintergrund, die Altstadt mehr zu beleben und auch vor allem über Angebote für die Nebensaison zu sprechen, haben sich Ueckermünder Einwohner auf den Rundgang begeben. Gestartet wurde auf dem Schweinemarkt. Hier befinden sich inzwischen keine Einzelhandelsgeschäfte mehr und von ehemals drei Gastronomien ist nur noch eine übrig. Trotzdem könnte der Markt besser genutzt werden. Ein Teilnehmer erzählte vom ersten Softeisverkauf aus „Irmas Bauwagen“ in den 80iger Jahren hier auf dem Schweinemarkt, bei dem die Einwohner jeden Tag Schlange standen. Zu den Ideen der Teilnehmer für die Zukunft, gehörten der kleine spezialisierte Weiberflohmarkt oder eine Open Stage für junge Musiker, die zum Verweilen einlädt. Anknüpfend an das Konzept Fête de la Musique wurde der Wunsch geäußert, ein ganzes Wochenende auf verschiedenen Bühnen in der Altstadt Musik zu zeigen.

Auch der Leerstand in den Läden der Altstadt wurde angesprochen. Eine Teilnehmerin erzählte von ihrer verzweifelten Suche nach einem bezahlbaren Laden in guter Lage. Teilweise wurden horrende Mieten aufgerufen oder die Eigentümer hatten überhaupt kein Interesse an einer Vermietung. Bürgermeister Kliewe berichtete in diesem Zusammenhang von dem Versuch, die leerstehenden Immobilien auf der Internetseite der Stadt gebündelt vorzustellen. Er ist mit allen Eigentümern im Gespräch gewesen und gerade einmal vier Immobilienbesitzer hatten Interesse an dieser Vermarktung.

Sehr spannend wurde das Gespräch auf dem Marktplatz, als über Räume und Angebote für Jugendliche gesprochen wurde. Die Teilnehmer nutzten die Chance, in der Runde generationsübergreifende Ideen, wie Handyworkshops oder Online-Einkaufshilfe, auszutauschen und damit auch einen gemeinsamen Begegnungsort zu schaffen. Rückzugsorte für Jugendliche sind Mangelware in Ueckermünde, eine Diskothek gibt es schon lange nicht mehr. Möchten wir unsere Jugendlichen in der Stadt behalten, müssen auch entsprechende Möglichkeiten für die Freizeit vorhanden sein.

Ein wichtiger Punkt war auch die Barrierefreiheit. Leider sind aufgrund der historischen Bauweise nur wenige Gastronomien in Ueckermünde barrierefrei. Die Geldautomaten der Deutschen Bank und außerhalb der Öffnungszeiten auch der Sparkasse sind für Rollstuhlfahrer unerreichbar. Es wurde die Bitte geäußert, mehr barrierefreie Angebote zu schaffen und vor allem Kulturveranstaltungen in barrierefreie Räume zu legen.

Der nächste Ideen-Rundgang findet am Dienstag, 03. Mai, statt. Wer daran teilnehmen möchte, kann sich jetzt schon bei Citymanagerin Ulrike Freundt unter freundt@ueckermuende.de oder 039771/ 28412 anmelden.

Text/Foto: Stadt Ueckermünde 

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