Wie soll sich das Seebad entwickeln? Erste Ideen der Ueckermünder hängen an der Wand

Städte verändern sich ständig durch gesellschaftliche, wirtschaftliche, kulturelle und ökologische Einflüsse. So hat Ueckermünde einerseits mit den demografischen Herausforderungen und dem Leerstand in der Innenstand zu kämpfen, profitiert andererseits aber auch von den wachsenden Tourismuszahlen und den sich daraus entwickelnden Angeboten.Ein Instrument, um den Entwicklungsprozess aktiv und vorausschauend zu beeinflussen, ist das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK).

Das ISEK der Stadt Seebad Ueckermünde wurde erstmals 2002 entwickelt. Die 1. Fortschreibung erfolgte 2005. Im Zuge der 2. Fortschreibung des ISEK im Jahr 2015 wurde das Leitbild aus dem Jahr 2002 erneut angepasst.

Für die Umsetzung des ISEK sowie die Erreichung der strategischen Ziele wurden die Handlungsfelder Stadtkultur und Wohnen, Tourismus, Naturraum und Freizeit, Wirtschaft und Verkehrsinfrastruktur sowie Kultur, Bildung und Soziales bestimmt. Innerhalb der Handlungsfelder wurden Schwerpunkte entwickelt, zu deren Umsetzung Handlungsziele erarbeitet wurden und es wurden konkrete Maßnahmen und Projekte benannt. Zwischenzeitlich konnten viele dieser Maßnahmen und Projekte bereits realisiert werden, andere haben sich als nicht umsetzbar erwiesen, neue Maßnahmen sind in Vorbereitung.

Beispielsweise wurden Häuser in der Wallstraße und am Alten Bollwerk sowie der Schlossturm saniert. Der Ueckerpark wurde komplett neu gestaltet und die Turnhalle der Regionalen Schule modernisiert. Alles Maßnahmen, die dank der Festschreibung im ISEK auch mit Fördermitteln umgesetzt werden konnten.

Für die Förderperiode 2021 bis 2027 ist es nun wichtig, das derzeit gültige ISEK zu überarbeiten und an die aktuellen Veränderungsprozesse unserer Stadt anzupassen. Dafür hat am 30. September eine öffentliche Auftaktveranstaltung im Bürgersaal stattgefunden, zu der alle interessierten Bürgerinnen und Bürger, Firmen und Vereine eingeladen waren. Bürgermeister Jürgen Kliewe, Bauamtsleiter Sven Behnke und Stadtplanerin Steffi Fetting stellten zunächst das aktuelle Leitbild des ISEK Ueckermünde vor und erläuterten die umgesetzten Maßnahmen. Anschließend wurden bereits laufende neue Maßnahmen und Ideen vorgestellt.

Dann waren die Veranstaltungsteilnehmer an der Reihe, ihre Vorschläge, Ideen, aber auch Sorgen und Nöte vorzutragen. Jede Kritik wurde ernst genommen und den einzelnen Themenfeldern zugeordnet. So wurde die Freifläche gegenüber der Sparkasse angesprochen, wofür Parkraum oder ein Wohn- und Geschäftshaus vorgeschlagen wurde. Hier lassen allerdings die Eigentumsverhältnisse kaum eine Umsetzung zu, obwohl die Stadtverwaltung in regelmäßigem Dialog mit dem Eigentümer steht. Weitere Ideen waren eine Fahrradtrasse von Ueckermünde West nach Ost, damit auch Schulkinder auf einem durchgängigen Fahrradweg zur Schule oder nach Hause kommen. Auch ein Solarzug oder ein Storchenmast gehörten zu den Visionen der Teilnehmer.

Ein weiterer Wunsch war, nicht nur in Richtung altersgerechtes Wohnen zu denken, sondern auch Wohnraum für junge Familien zu schaffen, der für die Ueckermünder auch erschwinglich ist. Dazu passten die Ideen von Mehrgenerationenprojekten und Berufsschulangeboten in der Stadt.

Auch das Einzelhandelskonzept sollte überarbeitet werden, vorrangig mit dem Ziel, die Altstadt zu beleben, aber auch, um Raum für Start-Up-Unternehmen und junge moderne Ladenkonzepte zu schaffen.

Wichtig waren den Teilnehmern auch die Anbindung erneuerbarer Energien in der Innenstadt sowie der Breitbandausbau, um beispielsweise ein kostenfreies W-Lan in der Innenstadt bereitzustellen. Außerdem soll das Wohnen in der Altstadt nicht durch Ferienwohnungen verdrängt werden.

Der Auftaktveranstaltung sollen nun weitere Ideenwerkstätten und Informationsveranstaltungen folgen, um möglichst einen großen Teil der interessierten Einwohner, Unternehmer und anderen Institutionen einzubinden. Jeder, der den Stadtentwicklungsprozess in Ueckermünde aktiv begleiten möchte, kann seine Ideen gerne an Frau Fetting senden und sich für die Ideenwerkstatt anmelden. Telefon: 039771/28467. E-Mail: stadtplanung@ueckermuende.de.

Text/Foto: PM Stadt Ueckermünde 

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