Bau

Stadtvertreter entscheiden für Reha-Klinik

Schon seit sehr vielen Jahren versucht die Stadt Ueckermünde eine Liegenschaft an den Mann zu bringen, die durch ihre reizvolle Lage mit Wasserblick ein hohes Entwicklungspotenzial aufweist. Gemeint ist die gut einen Hektar große Fläche am Kanalweg, auf der zuletzt eine Außenstelle des Berufsförderungszentrums etabliert war. Seit Jahren verfiel aber der Gebäudekomplex und die wenigen Interessenten, die das Grundstück kaufen und entwicklen wollten, schreckten die Abbruchkosten zusehends ab. Deshalb entschied die Stadt, die Gebäude abzureißen und das Gelände ohne Aufbau zu vermarkten.

Sicher, für die Errichtung von Wohnhäusern hätte die Stadt das Areal schon mehrmals verkaufen können, doch in dieser besonderen Lage sollte etwas Nachhaltiges für die Stadt errichtet werden. So war das Grundstück auch weitgehend für eine touristische oder soziale Nutzung ausgeschrieben.

In den letzten Monaten tat sich etwas und bei der Stadt traten ernsthafte Projektentwickler auf, die das Gebiet in die gewünschte Richtung entwickeln wollten. Bis zum Jahresende 2020 hatten die Interessenten Zeit, um ihre Ideen zu Papier zu bringen und sich damit um das Grundstück zu bewerben.

Der Stadtvertretung und zuvor den Fachausschüssen lagen insgesamt drei Projektideen vor, über die eine Entscheidung zu treffen war.

Zum ersten wollte ein Berliner Projektentwickler auf dieser Fläche moderne und großzügige Ferienhäuser entwickeln, die das Typische der Region aufnehmen sollten. Man entwickelte eine Architektur, die die schwarzen Fischereikaten im Hafen Neuendorf imitierten und verschiedene Größen haben sollten. Die einzelnen Ferienhäuser sollten ganzjährig über eine professionelle Vermietung an wechselnde Urlaubsgäste vergeben werden. Auch etwas Infrastruktur sollte geschaffen werden.

Das zweite Projekt richtete sich an sportbegeisterte Urlauber. Der Projektentwickler aus Berlin wollte neben einem Sporthotel, bestehend aus drei dreigeschossigen Gebäuden und zahlreichen sportlichen Angeboten eine neue Zielgruppe ans Haff holen. Auf dem Gelände sollten zudem mehrere Punkthäuser entstehen, die ebenfalls der Feriengastvermietung diesen sollten. Sehr interessant an diesem Projektentwurf war eine Brücke über die vorgelagerten Haffwiesen bis zur Uferkante, auf der man flanieren oder sich sonnen kann. Außerdem sollte im südlichen Bereich bis zum Wohngebiet Schäferweg heran eine neue Wohnbebauung entstehen, um so neue Einwohner nach Ueckermünde zu locken.

Drittes Projekt ist die Errichtung einer Reha-Klinik mit 200 Betten in verschiedenen Disziplinen. Die örtlich ansässige Klinik hatte dieses Projekt in den Ring geworfen, weil einerseits das Grundstück sehr attraktiv ist und zum anderen die vorhandenen Bereiche der Klinik in Ueckermünde und Anklam gleichzeitig genutzt werden können, um Synagieeffekte zu erzielen. Langfristige Verträge würden sichern, dass die Klinik ganzjährig mit Patienten versorgt werden könne – Rehabedürftige aus der Region brauchen dann evtl. nicht mehr weit fahren, um die Kur zu absolvieren, sondern könnten dies vor Ort tun.

Die Stadtvertretung beschäftigte sich intensiv mit den Projekten. In der nichtöffentlichen Abstimmung votierten die Stadtvertreter dann mit großer Mehrheit für eine Rehaklinik. Diese wirke am nachhaltigsten auf unsere Stadt, hat die größten Synagien und passt sehr gut zum Image unserer Stadt als Seebad.

Nun gilt es, auf dem Gelände Baurecht für die Klinik zu schaffen. Dazu muss ein Bebauungsplan aufgestellt werden, den der Betreiber gemeinsam mit der Stadt auf den Weg bringen wird.

Bürgermeister Jürgen Kliewe freut sich über die Entscheidung der Stadtvertreter, weiß aber auch, dass bis zum Beginn eines möglichen Baugeschehens trotz optimistischer Betrachtung wahrscheinlich gut zwei Jahre ins Land gehen werden. Aber was sind in unsrer schnelllebigen Zeit schon zwei Jahre!

Er könnte sich vorstellen, dass den anderen Projakten aber auch eine Chance gegeben werden könnte, wenn sich ein geeignetes Grundstück finden ließe. Auf jeden Fall wolle er auch mit den anderen Projektentwicklern Chancen zur Realisierung abprüfen.

PM Stadt Ueckermünde

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