Gestern, 18. Juni 2020, entschied die Stadtvertretung Ueckermünde über den Entwurf des Bebauungsplanes für das geplante Resorthotel auf der Fläche zwischen Strand und Lagunenstadt. Dort soll ein Resort im gehobenen 4-Sterne-Plus Bereich errichtet werden.
Schon seit Aufstellung des Flächennutzungsplanes der Stadt in den 1990er Jahren ist für dieses über fünf Hektar große Gelände der Bau eines Hotels vorgesehen, doch bislang gab es keine ernsthaften Interessenten. Das ist nun anders, denn mit der SYBAC Solar GmbH aus Polch gibt es einen Investor, der schon seit einigen Monaten in engem Austausch mit der Stadtverwaltung mit der Aufstellung des Bebauungsplanes beschäftigt ist. Für eine so große Fläche ist das nicht einfach und es gibt viele Hürden.
Nachdem der erste Entwurf in der Vorstellungsphase mit einem Modell noch davon ausging, dass ein vierstöckiges Hauptgebäude errichtet werden soll und entlang der Wege auf dem Gelände „Stelzenhäuser“ stehen werden, ist der Investor mit seinen Architekten jetzt beim Feintuning davon abgewichen. Die Gebäude sollen sich in die Landschaft möglichst gut einfügen. Deshalb soll das Hauptgebäude nun mit vielen Fassadensprüngen und dem eingesetzten Materialien möglichst kleinteilig wirken. Eine Animation verdeutlicht das. Auch die einzelnen Ferienhäuser auf dem Gelände werden nun zweigeschossig ausgeführt. Damit werden die Fahrzeuge der Gäste auch nicht mehr unter den jeweiligen Häusern stehen, sondern an einem zentralen Platz in der Tiefgarage des Hauptgebäudes „verschwinden“. Damit wird die Gesamtanlage auch viel ruhiger. Eine intensive Begrünung ist geplant.
In den bisherigen Diskussionen zum Entwurf des Bebauungsplanes wurden auch Fragen aufgeworfen, wie denn das Hotel nun später wirklich aussehen soll. „Dies ist nicht Inhalt eines Bebauungsplanes. Der B-Plan hält Bauflächen vor, gibt Maximalhöhen der einzelnen Gebäude an und schreibt vor, mit welchem Anteil die Flächen bebaut werden dürfen“, heißt es aus der Stadtverwaltung. Manche Stadtvertreter wollten jedoch schon konkrete Aussagen zum Aussehen haben. Was der Investor vorhat, mag die Animation verdeutlichen.
Die SYBAG will in den nächsten Wochen einen Förderantrag beim Wirtschaftsministerium des Landes stellen und dazu benötigt der Investor schon ziemlich konkrete Angaben zu den einzelnen Flächen und folglich auch zur Kubatur der Gebäude. Von einem „Neubaublock“ oder einen „hässlichen Klotz“ ist also nicht auszugehen, weil sowohl Investor, als auch Betreiber das Objekt ja beim zukünftigen Kunden auch an den Mann bringen muss. Die Baustile haben sich außerdem in den letzten Jahrzehnten gewandelt. „Natürlich wird das Hauptgebäude die Strandhalle überragen, was bei der Bettenanzahl von 280 und der Größe des Gesamtgeländes auch gar nicht anders geht, aber es wird eben kein „Klotz“ oder kein Hochhaus“, so die Verwaltung.
Gerade aber dies sahen sieben Stadtvertreter kritisch. Für sie war im Entwurf des Bebauungsplanes nicht eindeutig geregelt, in welchen Abmessungen das Hotel entstehen darf. Für sie waren 20 Meter Firsthöhe für das Hotel und die Anzahl der Betten zu viel. Außerdem monierten sie, dass das Vorhaben bisher zu wenig bei der Bevölkerung publik gemnacht wurde, dass eine Fläche des Hauptgebäudes die Baumreihe des Strandparkes überragen darf und dass entlang der Uecker auch einige Dauerwohnungen entstehen dürfen.
Bürgermeister Jürgen Kliewe konterte, dass die Dimensionen des Komplexes von Beginn an klar dargelegt wurden und für die zur Verfügung stehende Fläche von über fünf Hektar vertretbar sind. Ein viergeschossiger Baukörper mit Parkdeck, Schwimmhalle, Konferenzraum und Hotelzimmern sowie Servicewohnen muss diese Ausmaße haben. Mit einer Firsthöhe von 20 m liegt man zum Vergleich zur Bebauung in der Lagunenstadt um sieben Meter höher.
Bei der Abstimmung sahen dies 14 der anwesenden 21 Stadtvertreter wie der Bürgermeister und stimmten für das Projekt in der jetzigen Planungsfassung.
Das Resorthotel ist eine große Chance für die Entwicklung des Tourismus in der Stadt, aber auch in der Region. Es kommen in der Regeln neue Gäste, die auch Geld in der Region lassen wollen. Davon profitieren auch andere, z.B. die Ueckermünder Altstadt, der Tierpark, das Ukranenland und viele andere. Es wird zu einem Fachkräftezuzug kommen, das Hotel wird Gewerbesteuerzahler, die Grundsteuer ist bei einem bebauten Gelände auch viel höher, als bei einer landwirtschaftlichen Fläche und die Gäste zahlen Kurabgabe im hohen fünfstelligen oder sechsstelligen Bereich, was wiederum der Stadt zu Gute kommt. Mit der Infrastruktur wird das Hotel auch für andere touristischen Anbieter zur Verfügung stehen, wie mit dem öffentlich zugänglichen Schwimmbad, mit Veranstaltungen sowie Restaurant und Bar. Damit sind auch Saisonverlängerungen in anderen Einrichtungen möglich. Durch die Vernetzung des Hotels innerhalb der eigenen Kette wird das Seebad Ueckermünde einen enormen touristischen Werbeaufschwung erfahren.
„Das Seebad Ueckermünde wird auch weiterhin auf einen sanften Tourismus bauen, der den Naturraum erhält und den Einwohnern den Freiraum lässt, dass sie sich auch im Sommer hier heimisch fühlen können“, so die Verwaltung.
PM Stadt Ueckermünde
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