In der zweiten Maiwoche haben Künstler der Potsdamer Firma artefx.de ein neues Trafohäuschen im Auftrag der e.dis und in Abstimmung mit der Stadt Ueckermünde künstlerische gestaltet. Das Trafohäuschen steht am Parkweg und erinnert mit seiner künstlerischen Gestaltung an die Mühle mit nebenstehendem Wohnhaus, welche bis zum Jahre 1973 auf dem Hügel standen.
Die nach ihrem früheren Eigentümer als „Köhns Windmühle“ bezeichnete Mühle aus Holz war eine von zahlreichen dieser nützlichen Bauwerke in der Stadt. Gleich daneben stand ebenso eine Holländermühle, auch in Rosenmühl und Neuhof waren Windmühlen zu finden. Die letzte ihrer Art ist allerdings im Jahre 1973 der Suche nach einem Platz für eine Kriegsgräberstätte für die nach dem Zweiten Weltkrieg in Ueckermünde ums Leben gekommenen sowjetischen Soldaten und Offiziere zum Opfer gefallen. Das bedauerten viele Ueckermünder sehr, die sich die Mühle als technisches Denkmal gewünscht hatten.
Zu DDR-Zeiten hatte diese Gedenkstätte eine wichtige ideologische Funktion zu erfüllen und die Klassenbrüderschaft mit der Sojetunion zu verkörpern. Große Aufmärsche zu den Hafftagen und zum 08. Mai fanden dort statt. Der Aufmarschplatz ist inzwischen zurückgebaut worden, aber die Kriegsgräberstätte ist geblieben und vor einigen Jahren saniert worden.
Bürgermeister Jürgen Kliewe erinnert sich: „Als Schulkind bin ich jeden Morgen vom Klockenberg zur Max-Matern-Oberschule zu Fuß gegangen und kam täglich an der Mühle vorbei. Eines Tages sahen wir einen Panzer, der die Mühle umgerissen hatte und das Mühlwerk war bis an die Belliner Straße gekullert. Kurz darauf entstand in Windeseile das Ehrenmal. Leider wurden wir damit auch unserer winterlichen Rodelbahn beraubt, denn der Mühlberg bot sich mit einer fantastischen Strecke zu einer Schlittenfahrt an. In der Bahn gab es sogar einen nicht ungefährlichen Knick, den man erst einmal durchfahren musste.“
Nun zeugen die Zeichnungen auf dem Trafohäuschen von diesem Stück Stadtgeschichte. Die Stadt verfolgt damit das Ziel, dass die Trafohäuschen als Sichtfläche gute Informationen an die Passanten vermitteln können und damit optisch in den Hintergrund treten.
PM Stadt Ueckermünde
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