Heute ist Weltschlaganfalltag. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe rückt dabei das Thema „Spastik nach Schlaganfall“ in den Fokus. Auch in unserer Region gibt es Menschen, die täglich mit den Folgen eines Schlaganfalls leben – wie die Bellinerin Simone Viestenz, deren Leben sich im Januar 2012 nach einem zerebralen Aneurysma grundlegend veränderte. Seit mehr als dreizehn Jahren lebt sie mit den Folgen des Schlaganfalls. Massive Spätfolgen wie die rechtsseitige Lähmung von Hand, Arm und Bein sind bis heute lebensbestimmend. Auch eine Spastik in der rechten Hand ist geblieben, lässt sich jedoch relativ gut handhaben.
Hier hilft eine tägliche Übung mit dem Elektrostimulationsgerät H200 der Firmen Bioness und Otto Bock, um die Folgen der spastischen Lähmung besser in den Griff zu bekommen.
Viele Betroffene leiden noch Jahre nach einem Schlaganfall unter Muskelverkrampfungen, obwohl es wirksame Behandlungsmöglichkeiten gibt. Unbehandelt kann sich eine Spastik verschlimmern und zu einem Verlust an Bewegungsfähigkeit und Lebensqualität führen.
Die gute Nachricht: Spastiken lassen sich behandeln.
Doch längst nicht alle Betroffenen wissen, welche Optionen ihnen zur Verfügung stehen. Viele halten eine Spastik für eine unvermeidbare Folge des Schlaganfalls – ein Irrtum, denn moderne Therapien können die Symptome deutlich lindern. Physiotherapie hilft, betroffene Muskelgruppen zu entspannen und Schmerzen zu reduzieren, während Ergotherapieden Erhalt der Handlungsfähigkeit im Alltag unterstützt. Ergänzend stehen Medikamente zur Verfügung, die die Beweglichkeit verbessern können.
Seit einigen Jahren zugelassen und gut erforscht ist der Einsatz von Botulinumtoxin, das gezielt in die verkrampfte Muskulatur injiziert wird und diese entspannt. Je nach Ausprägung und Schwere der Spastik können weitere Maßnahmen sinnvoll sein – etwa Hilfsmittel wie Orthesen, chirurgische Verfahren oder die funktionelle Elektrostimulation, die inzwischen einen festen Platz in der Behandlung von Spastiken hat.
Text/Foto: Harald Viestenz
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