So etwas hat Pasewalk noch nicht erlebt: eine Aufführung der Superlative findet am Samstag, dem 27. September um 17 Uhr in der Marienkirche Pasewalk statt. Auf dem Programm steht mit dem „Deutschen Requiem“ von Johannes Brahms ein echter Gigant der Chorsinfonik. Dabei handelt es sich mitnichten um langweilige Trauergesänge, sondern um wunderschöne, zu Herzen gehende Chor- und Orchestermusik, die hierzulande aufgrund der großen Besetzung und des Schwierigkeitsgrades höchst selten aufgeführt wird. Die rund siebzigminütige Aufführung möchte Trost spenden und Kraft geben und ist in Pasewalk in das Erinnerungsprojekt „Gedenkanstoß“ eingebettet, welches mit verschiedenen Veranstaltungen rund um die Erinnerungskultur zum Nachdenken einlädt.
Pasewalk hat viele Orte, die Geschichten erzählen: den jüdischen Friedhof, die Stolpersteine für Opfer der NS-Zeit, die Trümmerkugel und die Nikolaikirche, die selbst Erinnerungsort ist, zum Beispiel an die politische Wende 1990. Das Projekt „Gedenkanstoß“ lädt ein, an diesen Orten zu stehen, zuzuhören und sich auszutauschen: bei einer Stadtführung (27.9., 14 Uhr, Treffpunkt Marienkirche), in Gesprächsrunden mit Experten (23.09. um 18:30 Uhr in der Nikolaikirche Pasewalk) und durch eine Ausstellung, die neue Perspektiven eröffnet. Diese wird vom 22.-28.9. auf dem Marktplatz und vor der Nikolaikirche zu sehen sein. Den musikalischen Höhepunkt bildet dann am 27. September Johannes Brahms’ „Ein deutsches Requiem“ in der Marienkirche: ein Werk des Trostes und der Hoffnung, das über Zeiten und Grenzen hinweg verbindet. Mit insgesamt 200 beteiligten Musikern in Chor, Orchester und Gesangssoli ist es das Werk mit der größten Besetzung seit vielen Jahren, das in der Marienkirche Pasewalk zur Aufführung gebracht wird.
Für die Aufführung haben sich gleich drei Chöre zusammengetan. Die Kantoreien aus Güstrow, Pasewalk und Neustrelitz musizieren zusammen mit dem Orchester für Alte Musik Vorpommern unter der Leitung von Julius Mauersberger. Seit circa einem Jahr proben die drei Laienchöre das anspruchsvolle Werk und freuen sich auf die drei Aufführungen in Neustrelitz, Güstrow und Pasewalk. Das Orchester wartet dabei mit besonderer Klangfülle auf: strahlende Blechbläserklänge von Hörnern, Trompeten und Posaunen mischen sich mit der Klangschönheit der groß besetzten Streichinstrumente und den besonderen Farben der historischen Klarinetten, Flöten und Oboen. Für das große Ensemble muss sogar eine Extra-Bühne in der Marienkirche aufgebaut werden, da sonst alle Mitwirkenden nicht genügend Platz hätten. Karten zu 15,-, ermäßigt 10,- Euro für das Konzert sind im Buchhaus Lange am Markt 16 in Pasewalk und an der Abendkasse erhältlich.
PM Veranstalter
