„Ein bisschen was geht immer! Bewegung im Alltag wirkt Wunder.“

Der bundesweite „Tag gegen den Schlaganfall“ am 10. Mai 2022 steht unter diesem besonderen Motto und aus der Wissenschaft kommen überraschende Neuigkeiten zum Thema Bewegung. In einem Seminar der Schlaganfall-Hilfe ist einmal der Satz gefallen: „Erfolge entstehen nicht während der Therapie, sondern eher zwischen den Therapien“. Das „unterschreiben“ auch die Mitglieder der Selbsthilfegruppe Schlaganfall Torgelow. Einige von ihnen sind deswegen regelmäßig mit ihren Rädern unterwegs!

Laut Statistik gibt es in Deutschland jährlich circa 270000 Schlaganfälle. Diese schwere Erkrankung ist, trotz immer besser werdender Prävention, Akutbehandlung und Rehabilitation, immer noch die häufigste Ursache für schwere körperliche und kognitive Behinderungen im Erwachsenenalter und auch noch die dritthäufigste Todesursache in unserem Land. Schwere Behinderungen des Bewegungsapparates, wie z.B. Spastiken und Lähmungen, machen für die Patienten oft auch die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben sehr schwer bis unmöglich. Hier hilft in vielen Fällen eine gezielte Rehabilitation in Form von Physiotherapie und Ergotherapie weiter. Trotz aller ärztlich verordneter Rehabilitationsmaßnahmen ist die alltägliche Bewegung, auch wenn sie oft schwer fällt, mit ein Schlüssel zum „Erfolg“.

Jede tägliche Bewegung übt und baut auf das auf, was die Therapeuten in ihren wöchentlichen zwei – bis dreimaligen zwanzigminütigen „Sitzungen“ anwenden. Aber auch die präventive Bewegung für die „nicht-betroffenen“ Menschen ist ein Baustein, um sein Risiko für einen Schlaganfall zu minimieren. Es heißt im diesjährigen Motto nicht ohne Grund: „Ein bisschen was geht immer“! Dabei ist Bewegung der Alleskönner in Sachen Prävention. Sie fördert vor allem die Herz-Kreislauf-Gesundheit und ist gut für die Seele. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt pro Woche mindestens 150 Minuten moderate Bewegung. So lässt sich weltweiten Studien zu Folge das persönliche Schlaganfall-Risiko um bis zu 50 Prozent senken.

Eine neue Studie aus England bringt jetzt überraschend gute Nachrichten für alle, die mit dem Sport fremdeln. Durch nur einen Spaziergang pro Woche lässt sich schon sehr viel erreichen. Zu diesem Ergebnis kommt unter anderem auch eine Studie, die die Gesundheitsdaten von 93.000 Briten ausgewertet hat. Wer sich zuvor kaum vorbeugend bewegt hat, erzielt dadurch einen größeren Effekt auf seine Gesundheit als sportlichere Menschen, die ihre Aktivitäten steigern. Relativ betrachtet heißt das: Inaktive Menschen erzielen mit dem geringsten Aufwand den größten Nutzen!

Text: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe/ Harald Viestenz/SHG Schlaganfall Torgelow

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