Uecker-Randow-Sinfònies: Großartiges Konzert nach 877 Tagen ungewollter Auftrittspause

Ganz sicher waren sich die knapp 45 Mitglieder des sinfonischen Orchesters der Kreismusikschule nicht, was an diesem Samstag überwog, die Aufregung oder die große Freude nach 877 Tagen endlich wieder gemeinsam ein Konzert zu gestalten. Erst seit wenigen Wochen war es überhaupt möglich, wieder gemeinsam zu proben.

Die Freude überwog letztendlich gewaltig. Und das demonstrierten die Musiker zwischen 12 und 99 Jahren vor einem sehr gut gefüllten Saal im Historischen U in Pasewalk unter der alles zusammenführenden Stabführung ihres Dirigenten Constantin Simion sehr deutlich. Mit einem sehr bunten Frühlingsstrauß an Melodien reisten die Musiker dabei durch verschiedene Länder der Erde.

Unter der charmanten Moderation von Silvia Bliesener begann das Konzert mit der ausdrucksstarken Egmont-Ouvertüre von Ludwig van Beethoven und es folgte das „Te Deum“ von Marc Antoine Charpentier, sehr bekannt als Eurovisions-Melodie.

Maximilian Engel, ein Nachwuchstalent aus der „Talenteschmiede Poser“, präsentierte mit sehr schönem Ton auf der Trompete ein Grave des Italieners Pietro Baldassare, begleitet von den Streichern des Orchesters.

Temperamentvoll und leidenschaftlich folgten Ausschnitte aus der Orchestersuite „Carmen“ von George Bizet, anschließend die weltberühmte „Moldau“ von Bedrich Smetana. Aus dem berühmten Musical „Die Schöne und das Biest“ von Alan Menken erklangen viele den Zuschauern bekannte Melodien.

Mamma Mia der Gruppe ABBA und das Medley aus dem „Fluch der Karibik“ von Klaus Badelt zeigten wiederum den großen Spaß, den die Musiker gemeinsam auf der Bühne haben.

Für die Solo-Darbietungen wurden diesmal ganz besondere, selten gespielte Solo-Instrumente ausgewählt. Frida Manthe, Schülerin von Christiane Krüger, verzauberte das Publikum auf ihrer Bratsche mit Melodien aus den Gärten der Alhambra in Granada.

Ebenso gab es ein Kontrabass-Solo mit einem Ausschnitt aus dem Carneval der Tiere von Charles-Camille Saint-Saëns, beeindruckend gespielt von Marta Piotrowska. Sie wird von Kasper-Michael Schwab unterrichtet. Beide Solistinnen wurden am Flügel vom jungen Klavierpädagogen der Musikschule, Arkadiusz Godzinski, begleitet.

Atemberaubend der Auftritt von Max Dietz am Xylophon. Er ist Schüler von Gabor Bolyan. Die Musik aus den „Erinnerungen an Zirkus Renz“ von Gustav Peter wurden in einem rasanten Tempo vom Solisten vorgetragen und vom Orchester begleitet.

Das Publikum dankte mit großem Applaus. Erst nach zwei Zugaben wurde das Konzert beendet und hinterließ glückliche Musiker und überaus zufriedene Gäste, die des Lobes an die Musiker voll waren. Unter ihnen übrigens prominente Besucher wie Patrick Dahlemann, Sandra Nachtweih, Marlies Peeger und Susan Mirasch.

Dass das Konzert so wunderbar durchgeführt werden konnte, verdankte das Orchester einer großen Teamleistung an Musikern, Pädagogen und Helfern. Neben den Kollegen aus der Musikschule waren es insbesondere die Vertreter des Fördervereins unter der Leitung von Harald Winter, die liebevoll den Bühnenbereich herrichteten und schmückten, Verpflegungsbeutel packten und für Blumen sorgten.

Jörg Bade aus Mönkebude unterstützte zudem mit Fahrtechnik, denn die großen Pauken, die Konzerttrommel, 45 Notenständer, Baßhocker u.v.m. befinden sich außer den Instrumenten im „Reisegepäck“ des Orchesters.

In Pasewalk selbst sorgte Frau Baresel mit Ihren Kollegen vor Ort für einen reibungslosen Aufbau und die Bestuhlung des Saales. Herzlichen Dank an sie und auch an die Stadt Pasewalk!

Übrigens begeht das Orchester in diesem Jahr bereits sein 20-jähriges Bestehen. Einige der Schüler aus den ersten Jahren, wie z.B. Ulrike Dietz und Anna Bölter sind heute nach Ausbildung oder Studium als erwachsene Hobby-Musiker wieder in ihrem Orchester angekommen. Andere, wie z.B. Walter Graupner, gehören inzwischen zum Urgestein des Orchesters. Darüber freuen sich nicht nur die damaligen Initiatoren um Christiane Krüger, Constantin Simion, Thomas Poser, Kaspar-Michael Schwab, Silvia Bliesener und Kathleen Stage.

Die Uecker-Randow-Sinfònies sind in Kürze wieder zu erleben. Diesmal im Rahmen der Ueckermünder Haffsail am Samstag, 11.06.2022, 10:30 Uhr im Ueckerpark, gemeinsam mit der Brassband und den Juniorstreichern.

PM: Musikschule / Foto: W. Graupner

 

 

 

 

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