30 Jahre Tischlerei Sacher in Ueckermünde

Am 6. April konnte Bürgermeister Jürgen Kliewe auch im Namen von Stadtpräsident Robert Kriewitz herzliche Glückwünsche zum 30-jährigen Geschäftsjubiläum der Tischlerei Sacher überbringen. Brigitte und Holger Sacher freuten sich sehr, dass die Stadt an dieses Jubiläum gedacht hat und gaben sogleich Episoden aus den letzten drei Jahrzehnten zum Besten.

Holger Sacher, der zu DDR-Zeiten bei einem Innenausbaubetrieb in der Ueckerstraße gearbeitet hatte, erkannte nach der Wende seine Chance, als damals noch nicht einmal 30-jähriger seine eigene Tischlerei aufzumachen. Dazu hatte er sich Räume in der ehemaligen Ziegelei in Berndshof gemietet und wartete sehnsüchtig auf Maschinen, die er aus dem Bestand des früheren VEB Stadtwirtschaft erwerben wollte, denn diese Tischlerei wurde nicht weitergeführt. Das dauerte einige Zeit, bis dann alles zusammen war. In der Zwischenzeit improvisierte er eben, was er als DDR-Bürger gut gelernt hatte.

Sein erster größerer Auftrag war der Innenausbau eines Hauses in der Goethestraße. Brigitte Sacher erinnert sich noch, dass sie dafür mit einem geliehenen Transporter bis nach Bayern fahren mussten, um Türen zu holen. Dort angekommen, war beim bayerischen Personal gerade Brotzeit mit einem schönen Bierchen angesagt. Eigentlich wollten Sachers so schnell wie möglich zurück, doch sie mussten warten, denn die Brotzeit war „heilig“.

Langsam baute Holger Sacher sein Team auf und bildete auch aus, um junge Leute für das Handwerk zu begeistern. „Kaum einer der Ausgebildeten arbeitet heute jedoch noch im Beruf“, bedauert Tischlermeister Sacher.

Hatte man zu Beginn alles gemacht, was auf dem Handwerkssektor für einen Tischler möglich war, vor allem Trocken- und Innenausbau, wollten die Sachers eigentlich wieder zurück zu den Anfängen, dem Möbelbau. Nach und nach konnte dafür ein Markt aufgebaut werden, der vor allem bei Firmen und Privatleuten in den Großstädten liegt. Berlin-Grunewald oder Hamburg, aber auch Norwegen sind Stationen, die im Gespräch immer wieder fallen. Sehr wichtig war hier das Empfehlungsgeschäft, denn durch ihre hohe Qualität und Zuverlässigkeit sprach sich herum, dass Sachers eine gute Adresse sind.

Heute bauen Sachers mit den insgesamt acht Beschäftigten fast nur noch Möbel oder übernehmen den gesamten Innenausbau von Büros, Apotheken oder Geschäftsräumen. Damit sind sie zufrieden und freuen sich über neue Herausforderungen, denn anspruchsvolle Kunden verlangen auch eine anspruchsvolle Arbeit. Dabei entstehen so manche Unikate.

Sachers werden die Tischlerei noch ein paar Jahre betreiben, aber beide werden in den nächsten beiden Jahre 60 Jahre alt. Mit der Innung sind sie schon im Gespräch, um möglichst einen Nachfolger zu finden. Das wäre die Ideallösung, aber sie wissen nicht, ob das klappt.

Erst einmal freuen sie sich aber auf die weitere Arbeit mit ihren Mitarbeitern. Mit einem kleinen Rundgang durch die hochmoderne Werkstatt zeigten sie Bürgermeister Jürgen Kliewe Maschinen und handwerklich anspruchsvolle Arbeiten. Gegenwärtig wird an einer Inneneinrichtung eines Schiffes gearbeitet.

Der Tischlerei Sacher wünschte der Bürgermeister alles Gute für die nächste Zeit, vor allem aber Gesundheit.

PM Stadt Ueckermünde

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