Simone Viestenz, Birgit Pfeiffer, Harald Viestenz und Marion Beitz (von links)

Kochen gegen die Einsamkeit: SHG Schlaganfall kämpft gegen Pandemiefrust an

Der Verzicht auf soziale Kontakte kann Menschen ganz schnell einsam werden lassen. Gerade bei Patienten mit Hirnschädigungen, wie es auch nach einem Schlaganfall ist, passiert das relativ oft. In solchen Situationen kann eine Selbsthilfegruppe ein Ort sein, an dem man Gleichgesinnte trifft, die die gleichen Sorgen oder Nöte haben, die aber auch das Gleiche fühlen wie man selbst. Die Selbsthilfegruppe für Schlaganfallpatienten und Angehörige Torgelow, kurz SHG, die sich in Trägerschaft des DRK-KV Uecker-Randow e.V. befindet, ist so ein Ort. Pandemiebedingt sind aber derzeit keine größeren Zusammenkünfte und Aktivitäten möglich.

Um aber den Kontakt untereinander nicht zu verlieren, versucht man sich, in kleinerer Gruppe doch irgendwie zu helfen und Mut zu machen. Einige Mitglieder der Gruppe treffen sich deshalb regelmäßig zum gemeinsamen Kochen. Inspiriert durch die Kochkurse der Berliner Nick und Martina Tschirner kommen sie regelmäßig zusammen, um Rezepte aus den „Einhänderkochbüchern“ des Mutter-Sohn-Duos aus der Hauptstadt nachzukochen.

Nick selbst erlitt als Folge eines Unfalls ein Schädelhirntrauma. Seine Mutter Martina und er organisieren in Zusammenarbeit mit einem Berliner Sanitätshaus seit längerem regelmäßig Kochkurse für Betroffene und haben zwei Kochbücher für „Einhänder“ geschrieben. Von diesen Kursen und den Büchern haben auch einige Mitglieder der SHG schon profitieren können.

Heute steht ein Ragout vom Straußenfilet nach „Mexikanischer Art“ auf dem Speisenzettel. Egal ob „nur“ kognitiv oder aber schwer körperlich eingeschränkt, mit einigen speziellen Hilfsmitteln und etwas Anleitung ist auch für Menschen mit Behinderung das Zubereiten von leckeren Mahlzeiten nicht wirklich ein Problem.

Text: Harald Viestenz i.A SHG Schlaganfall / Foto: ZVG SHG Schlaganfall

 

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