Ausstellung erinnert an Brückenbauer zwischen Polen und Deutschland

Am 10. März 2020 um 10 Uhr wird im Pasewalker Landratsamt eine Ausstellung eröffnet. „Bartoszewski 1922–2015. Widerstand – Erinnerung – Versöhnung – Kulturdialog: Lebenssituationen eines großen Politikers und Brückenbauers zwischen Deutschland und Polen“ lautet der Titel.

Sandra Nachtweih, Kreistagspräsidentin des Landkreises Vorpommern-Greifswald und Bürgermeisterin der Stadt Pasewalk, die Bartoszewski-Initiative der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Berlin und der DemokratieLaden Anklam laden ein. Der Kurator Dr. Marcin Barcz wird in die Ausstellung einführen.

Die Sonderausstellung findet  im Landratsamt, An der Kürassierkaserne 9, 17309 Pasewalk, Haus 1, Mittelflur statt und erinnert an Władysław Bartoszewski, den früheren polnischen Außenminister, Historiker, Widerstandsangehörigen im Zweiten Weltkrieg und unermüdlichen Brückenbauer zwischen Polen und Deutschland.
Władysław Bartoszewski war als Historiker und Politiker ein unermüdlicher Kämpfer für die deutsch-polnische Versöhnung. Er überlebte das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz während der deutschen Besatzung Polens im Zweiten Weltkrieg. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Bartoszewski unter dem kommunistischen Regime in Polen wegen seiner Opposition erneut inhaftiert. Als er sich Anfang der 1980er Jahre in der polnischen Gewerkschaft Solidarność engagierte, geriet er wieder in Haft. Nach der politischen Wende übernahm er u.a. zweimal das Amt des polnischen Außenministers.

Die Ausstellung führt anhand der Themen „Widerstand“, „Erinnerung“, „Versöhnung“ und „Kulturdialog“ durch das Leben von Władysław Bartoszewski. In seiner Biografie spiegeln sich die Grausamkeiten und die Hoffnungsschimmer der deutsch-polnisch-jüdischen Geschichte im 20. Jahrhundert. Zugleich vermittelt die Ausstellung eine universelle und allgemeinverständliche Botschaft: Sie erzählt vom Widerstand eines frei denkenden Menschen gegen jede Form der Unterdrückung. Dabei erinnert sie an die Opfer von Verfolgung und zeigt, wo und wie Versöhnung trotz vergangenen Leids möglich ist. „Hätte mir jemand vor 60 Jahren gesagt, als ich gebückt auf dem Appellplatz im KZ Auschwitz stand, dass ich einmal deutsche Freunde haben werde, Bürger eines demokratischen und befreundeten Landes, hätte ich ihn für verrückt gehalten“, sagte Bartoszewski 2009 in einem Interview.

Ausstellungsdauer: 10. März – 06. April 2020

Finissage: 06.04, 10:00 Uhr

PM

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